Fremdenfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern und die ...
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Seit der Wiedervere<strong>in</strong>igung war der Rechtsextremismus <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
von e<strong>in</strong>er Gewichtsverlagerung von West nach Ost geprägt. Bis heute ist das Bild<br />
von Ausländern nach Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland daher differenziert zu betrachten.<br />
Untersuchungen zum rechtsextremen E<strong>in</strong>stellungspotential ergaben, dass<br />
b<strong>und</strong>esweit ältere Menschen überdurchschnittlich zu rechtsextremen E<strong>in</strong>stellungen<br />
ten<strong>die</strong>ren, h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> Ostdeutschland weiterh<strong>in</strong> <strong>die</strong> jüngeren Altersgruppen<br />
stärker zu rechtsextremen E<strong>in</strong>stellungen neigen als <strong>in</strong> Westdeutschland:<br />
Tabelle 1: Rechtsextremistisches E<strong>in</strong>stellungspotential bei verschiedenen Altersgruppen <strong>in</strong><br />
West- <strong>und</strong> Ostdeutschland 1998 (<strong>in</strong> %)<br />
Altersgruppen <strong>in</strong>sgesamt West Ost<br />
14-17 Jahre 8 5 17<br />
18-24 Jahre 8 6 15<br />
25-34 Jahre 10 8 20<br />
35-44 Jahre 9 7 15<br />
45-54 Jahre 14 14 14<br />
55-64 Jahre 15 15 17<br />
65-74 Jahre 21 20 25<br />
75 <strong>und</strong> älter 22 23 16<br />
Insgesamt 13 12 17<br />
Quelle: Stöss 1999. S. 35.<br />
Schon zu Beg<strong>in</strong>n der 1990er Jahre s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Vorbehalte gegen Ausländer <strong>in</strong> den<br />
alten B<strong>und</strong>esländern beherrscht von politischen Konjunkturen <strong>und</strong> Problemlagen,<br />
<strong>die</strong> gerade bei der älteren Bevölkerung e<strong>in</strong> zunehmendes Potenzial an <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong><br />
aufkommen lässt. Die Jugendlichen der alten B<strong>und</strong>esländer s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen<br />
toleranter als der Durchschnitt der Bevölkerung. In den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />
ist <strong>die</strong> stärkere Zustimmung von Jugendlichen zu fremdenfe<strong>in</strong>dlichen E<strong>in</strong>stellungen<br />
besonders ausgeprägt. (Vgl.: HEß 1996, S. 88-89)<br />
3.1. Ausländerfe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> den alten B<strong>und</strong>esländern<br />
E<strong>in</strong>e Zunahme der <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong> <strong>in</strong> der alten B<strong>und</strong>esrepublik zeigte sich<br />
bereits <strong>in</strong> Umfrageergebnissen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Anschlägen auf Asylbewerberheime zu Beg<strong>in</strong>n<br />
der 1980er Jahre: