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Fremdenfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern und die ...

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1976: Versuchter Sprengstoffanschlag auf <strong>die</strong> Wohnung der Vorsitzenden<br />

der jüdischen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Halle/ Saale.<br />

1987: Sk<strong>in</strong>heads verprügeln e<strong>in</strong>en Mosambikaner <strong>in</strong> Dresden.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n der 1980er Jahre entstand e<strong>in</strong>e nationalistisch <strong>und</strong> rassistisch orientierte<br />

Sk<strong>in</strong>headbewegung <strong>in</strong> der DDR, <strong>die</strong> durch Bildung von Kle<strong>in</strong>gruppen ab Mitte<br />

der 80er Jahre <strong>die</strong> rechtsextreme Szene so festigte, dass 1988 1067 Personen<br />

der Sk<strong>in</strong>headszene angehörten. Unter den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der DDR gelang es<br />

ihnen aber nicht, e<strong>in</strong>schlägige Parteien oder Organisationen zu bilden. Trotzdem<br />

machte <strong>die</strong> Szene durch rassistische <strong>und</strong> antisemitische Gewalttaten auf sich<br />

aufmerksam. Die Sk<strong>in</strong>headszene war dabei zum größten Teil punktuell <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

angesiedelt, aber auch verteilt <strong>in</strong> der ganzen DDR vertreten. Die Tabelle 2 zeigt<br />

dabei <strong>die</strong> territoriale Verteilung der Sk<strong>in</strong>headszene <strong>in</strong> der DDR. Auffällig ist dabei,<br />

dass <strong>die</strong> drei Nordbezirke <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> sehr niedrige Zahlen aufweisen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Entwicklung nach 1990 geht man davon aus, dass es sich<br />

bei <strong>die</strong>sen Zahlen um e<strong>in</strong>e schönfärberische Darstellung handelt. Ob <strong>die</strong>se Statistik<br />

mit der Wirklichkeit übere<strong>in</strong>stimmt, kann an <strong>die</strong>ser Stelle nicht bewertet werden.<br />

Fest steht aber, dass <strong>in</strong> der ehemaligen DDR e<strong>in</strong>e rechtsextremistische<br />

Sk<strong>in</strong>headszene aktiv war (Vgl.: INNENMINISTERIUM M-V 1992-2002. S. 7-10):<br />

Tabelle 2: Territoriale Verteilung der Sk<strong>in</strong>headszene <strong>in</strong> der DDR 1988<br />

Bezirk Anzahl Prozent<br />

Berl<strong>in</strong> 447 42,7<br />

Leipzig 88 8,4<br />

Frankfurt/ Oder 82 7,8<br />

Magdeburg 66 6,3<br />

Cottbus 53 5,3<br />

Dresden 45 4,3<br />

Gera 39 3,7<br />

Erfurt 38 3,6<br />

Halle/ Saale 36 3,4<br />

Suhl 26 2,5<br />

Potsdam 20 11,5<br />

Neubrandenburg 9 0,9<br />

Rostock 9 0,9<br />

Karl-Marx-Stadt 6 0,6<br />

Schwer<strong>in</strong> 3 0,3<br />

Quelle: Innenm<strong>in</strong>isterium M-V 1992-2002. S.9.

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