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Fremdenfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern und die ...

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27<br />

Abbildung 2: Entwicklung der Erwerbslosigkeit im Vergleich zur Entwicklung der Mitgliederzahl<br />

der rechten Szene<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

rechtsextremistische<br />

Szene<br />

Erwerbslose (<strong>in</strong><br />

Tausend)<br />

0<br />

1992 1995 1997 1999 2000 2001 2004<br />

Quelle: Ausstellung Rostock-Lichtenhagen Und: Statistisches B<strong>und</strong>esamt M-V 2005. S. 26.<br />

Die Kurven zeigen ke<strong>in</strong>en sich ähnelnden Verlauf, d.h. es kann ke<strong>in</strong> direkter Bezug<br />

zwischen der Anzahl der Erwerbslosen <strong>und</strong> den Personen <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> fremdenfe<strong>in</strong>dliches E<strong>in</strong>stellungspotenzial aufweisen, hergestellt<br />

werden. Dabei muss darauf h<strong>in</strong>gewiesen werden, dass <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong><br />

auch vorhanden se<strong>in</strong> kann, ohne dass e<strong>in</strong>e Mitgliedschaft <strong>in</strong> der rechten Szene<br />

nachgewiesen werden kann.<br />

Weitere Stu<strong>die</strong>n belegen e<strong>in</strong>en engen Zusammenhang zwischen <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong><br />

<strong>und</strong> Bildung: Ist das Bildungsniveau niedrig, so s<strong>in</strong>d auch <strong>die</strong> Chancen<br />

<strong>in</strong>dividueller Selbstverwirklichung sehr ger<strong>in</strong>g, welches zu e<strong>in</strong>er stärkeren Identifikation<br />

mit der Eigengruppe führen kann. Bei Gefährdung <strong>die</strong>ser Gruppe, z.B.<br />

durch Ausländer, wird durch <strong>die</strong> Ablehnung des Fremden <strong>die</strong> Stabilität der Gruppe<br />

wieder hergestellt. (Vgl.: BLANK/SCHWARZER 1994, S. 109)<br />

Bildungsferne Bevölkerungsgruppen s<strong>in</strong>d demnach besonders anfällig für <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong>.<br />

Das hohe Potenzial an fremdenfe<strong>in</strong>dlicher E<strong>in</strong>stellung <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

kann auf Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Annahme auch durch das ger<strong>in</strong>ge<br />

Bildungsniveau begründet werden. <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> hat mit 28,0 % <strong>die</strong><br />

ger<strong>in</strong>gste Abiturientenquote Deutschlands, welches auch <strong>die</strong> ger<strong>in</strong>gste Quote an<br />

Stu<strong>die</strong>nanfängern von 27,5 % mit sich br<strong>in</strong>gt. Obwohl <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

jede vierte Berufsausbildung (Stand: 2003/04) staatlich gefördert wird, ist<br />

auch <strong>die</strong> Anzahl der Ausbildungsanfänger ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> den alten B<strong>und</strong>esländern.<br />

(Vgl.: STATISTISCHES BUNDESAMT 2005, S. 15) Deutlich wird der E<strong>in</strong>flussfaktor<br />

Bildung auch bei der <strong>die</strong>sjährigen Landtagswahl <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

denn den E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> den Landtag verdankt <strong>die</strong> NPD vor allem Wählern mit niedrigem<br />

<strong>und</strong> mittlerem Schulabschluss. (Vgl.: SPIEGEL ONLINE, 18.09.2006)

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