Fremdenfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern und die ...

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drang.“ (Zitat: MARKUS 1994, S. 23) Die Einstellungen und Verhaltensweisen der
DDR-Bürger unterlagen nach der Wende 1989 Umbrüchen im gesamten gewohnten
Alltagsleben. Bei dieser Umbruchsphase handelt es sich dabei weniger um
einen natürlich gewachsenen Übergangsprozess, als vielmehr um die Übertragung
eines gesellschaftlichen Systems auf völlig andere Bedingungen. Die Flexibilität,
die nötig war, um mit diesen Veränderungen leben zu können, war bei der
Mehrheit der Bevölkerung nicht vorhanden. Für viele war die Entwertung der alten
Verhaltensmuster und der persönlichen Erfahrungen eine zu radikale Veränderung
in ihrem Leben. Dazu kamen die plötzlichen Unsicherheiten des Arbeitsplatzes,
der Wohnung und der beruflichen Qualifikation. Es entstand das Gefühl, auf
dem nun mit Existenzrisiken verbundenen Arbeitsmarkt, mit den eigenen Erfahrungen
nicht konkurrenzfähig zu sein. Diese häufig erlebte Realität rief zunehmend
Benachteiligungsverdacht hervor, welches sich auch auf die Stimmungslage
in Ostdeutschland auswirkte. (Vgl.: MARKUS 1994, S.17-20)
Tabelle 3: Zufriedenheit/ Unzufriedenheit mit verschiedenen Aspekten der persönlichen
Lebenssituation in den alten und neuen Bundesländern (Sept./Okt. 1990)
Alte Bundesländer
Neue Bundesländer
Aspekte der Lebenssituation 1 2 3 4 1 2 3 4
Sicherheit der persönlichen
Arbeitsplätze 44 25 8 23 25 17 41 17
Preisentwicklung
22 35 41 2 17 30 50 3
Höhe der Miete
24 31 35 10 63 11 8 18
Angebot an Dienstleistungen
44 40 11 5 34 22 29 15
Persönliches Einkommen
36 38 23 3 22 19 56 3
1 Zufrieden
2 Weder zufrieden noch unzufrieden
3 Unzufrieden
4 Das weiß ich nicht
Quelle: Markus 1994. S.19.
(Angaben in Prozent)
Im Vergleich zu Westdeutschland, dessen Themen sich auf Preisentwicklung,
Höhe der Mieten und Höhe des persönlichen Einkommens orientierte, konzentrierte
sich die Unzufriedenheit in Ostdeutschland auf das persönliche Einkommen,
die Preisentwicklung und die Sicherheit des persönlichen Arbeitsplatzes. Der
Glaube an sozialstaatlich zu gewährleistende Vollbeschäftigung war bei der ostdeutschen
Bevölkerung trotz des wirtschaftlichen Umbruchs ungebrochen. Die
Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, förderte die Angst vor einem Abgleiten in die