Fremdenfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern und die ...
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7. Zusammenfassung<br />
Die <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> stellt e<strong>in</strong> ernstzunehmendes<br />
Problem dar, welches bekämpft werden muss bevor sie den Tourismus schädigt.<br />
Die 90er Jahre haben bereits gezeigt, welche Auswirkung <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong><br />
<strong>und</strong> rechte Gewalt auf das Image von <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> haben können<br />
<strong>und</strong> wie lange es dauert negative Assoziationen zu wandeln. Daher muss<br />
sich <strong>in</strong>tensiver mit <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong> ause<strong>in</strong>ander gesetzt werden, um <strong>die</strong> jetzige<br />
Situation nicht durch Ignoranz zu festigen, sondern ihr gezielt mit Präventionsmöglichkeiten<br />
entgegenzuwirken. Handlungsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus<br />
<strong>und</strong> Ausländerfe<strong>in</strong>dlichkeit können aber nur aufgezeigt werden, wenn<br />
<strong>die</strong> Ursachen für <strong>die</strong>ses Phänomen benannt werden können. Diese reichen bisher<br />
von DDR-spezifischen Faktoren bis h<strong>in</strong> zu Arbeitslosigkeit, gelten aber im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
nicht als alle<strong>in</strong>ige Gründe für <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong>: Sie bilden nicht zu<br />
unterschätzende Faktoren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zusammenspiel von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />
Wobei das Thema Bildung, me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach, den wohl e<strong>in</strong>flussreichsten<br />
Faktor <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zusammenspiel darstellt. E<strong>in</strong>e Gewichtung der verschiedenen<br />
Ursachen kann aber aufgr<strong>und</strong> des Mangels an empirischen Stu<strong>die</strong>n nicht vorgenommen<br />
werden, da auch <strong>in</strong>dividuelle Ursachen e<strong>in</strong>e Bedeutung <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zusammenspiel<br />
haben können.<br />
Fest steht aber, dass alle <strong>die</strong>se Faktoren Ängste hervorrufen, <strong>die</strong> <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong><br />
auslösen können. Die wirtschaftliche <strong>und</strong> politische Situation 2006 lässt<br />
weiterh<strong>in</strong> Ursachen für <strong>Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit</strong> entstehen, <strong>die</strong> wohl auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
nicht verh<strong>in</strong>dert werden können. „Noch nie waren <strong>die</strong> Ängste der Ostdeutschen so<br />
groß. Ursache dafür ist <strong>die</strong> hohe Arbeitslosenquote <strong>in</strong> den neuen Ländern, […]<br />
Die Menschen im Osten hätten aber auch e<strong>in</strong>e höhere Erwartungshaltung an den<br />
Staat, bei der Lösung persönlicher Probleme behilflich zu se<strong>in</strong>.“ (Zitat: WELT<br />
08.09.2006) Die Ängste der Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> haben bei<br />
der Landtagswahl zu e<strong>in</strong>em erschreckenden Ergebnis geführt: Die rechtsextreme<br />
NPD hat es <strong>in</strong> den Schwer<strong>in</strong>er Landtag geschafft. Ob <strong>die</strong> Befürchtung e<strong>in</strong>treten<br />
wird, dass rechtsextreme Kräfte im Parlament e<strong>in</strong>e negative Auswirkung auf das<br />
Image von <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> haben werden, wird sich wohl erst <strong>in</strong> den<br />
kommenden Jahren herausstellen.