Fremdenfeindlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern und die ...
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genannte Mitte der Gesellschaft. In manchen Gegenden M-Vs gehört Ausländerfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />
zum guten Ton oder ist elementarer Bestandteil der Jugendkultur.“<br />
(Zitat: BRODKORB/ SCHMIDT 2002, S. 107) Aus e<strong>in</strong>er Stu<strong>die</strong> von Richard Stöss geht<br />
hervor, dass bereits 1998 16 % der Bevölkerung <strong>in</strong> M-V e<strong>in</strong> rechtsextremes Weltbild<br />
aufweisen. Damit steht M-V an fünfter Stelle <strong>in</strong>nerhalb der B<strong>und</strong>esländerhierarchie,<br />
wobei <strong>die</strong> Vergleichszahlen der anderen B<strong>und</strong>esländer im Anhang unter<br />
Abbildung 8 zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Umfrage, <strong>die</strong> das aktuelle E<strong>in</strong>stellungspotenzial<br />
rechtsextremen Denkens <strong>in</strong> M-V gemessen hat, gibt es - wie bereits erwähnt -<br />
nicht. Das äußere Ersche<strong>in</strong>ungsbild, <strong>die</strong> Themen <strong>und</strong> Aktivitäten der radikalen<br />
Rechten s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> der Öffentlichkeit klar positioniert. (Vgl.: HEINRICH 2005,<br />
S. 23-25) Denn <strong>die</strong> Organisationsstruktur der rechtsextremen Szene <strong>in</strong> M-V hat<br />
sich <strong>in</strong> den letzten Jahren gewandelt: Weg von Parteimitgliedschaften ten<strong>die</strong>rt<br />
man heute eher zu freien Kameradschaften. Das zeigt <strong>die</strong> rechtsextremistische<br />
Szene auch gerne <strong>in</strong> der Öffentlichkeit, so dass <strong>in</strong>sbesondere Jugendliche gezielt<br />
durch kostenlos verteilte Zeitungen der Szene (Avanti, Norddeutsches Sprachrohr,<br />
Die Stimme der Heimat) bee<strong>in</strong>flusst werden. Während sich <strong>die</strong> Anzahl der<br />
Mitglieder von rechtsextremistischen Parteien von 1992 bis 2001 verr<strong>in</strong>gert,<br />
nimmt <strong>die</strong> Sk<strong>in</strong>head- <strong>und</strong> Neonaziszene <strong>in</strong> M-V bis 2001 stetig zu, welches den<br />
Wandel <strong>in</strong> der Organisationsstruktur e<strong>in</strong>deutig belegt:<br />
Tabelle 6: Entwicklung des Rechtsextremismus <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> – Mitglieder<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2004 2005<br />
Sk<strong>in</strong>heads 550 500 500 500 600 800 800 800 900 900 700 600<br />
Neonazis 50 50 50 120 140 250 250 300 350 350 320 320<br />
Freie Szene 600 550 550 620 740 1050 1050 1100 1250 1250 1020 920<br />
REP 350 500 500 200 150 100 100 100 100 90 k.A. k.A.<br />
DVU 200 200 50 50 50 70 200 200 150 100 50 50<br />
NPD 90 100 100 100 50 100 350 300 230 220 100 200<br />
Sonstige 20 60 50 20 10 10 10 60 10 10 k.A. k.A.<br />
Parteiszene 660 860 700 370 260 280 660 660 490 420 180 280<br />
Gesamt 1260 1410 1250 990 1000 1330 1710 1760 1740 1670 1200 1200<br />
Quelle: AUSSTELLUNG ROSTOCK-LICHTENHAGEN: Rechtsextremismus <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Im Jahr 2005 ist der Rechtsextremismus gekennzeichnet durch e<strong>in</strong> stagnierendes<br />
Personenpotenzial von etwa 1.200 Mitgliedern, wobei e<strong>in</strong>e große Fluktuation der<br />
Organisationen zu erkennen ist, da <strong>die</strong> Mitgliederzahlen seit dem Aufbau der<br />
Freien Kameradschaften ständig schwankt. Während bei den Sk<strong>in</strong>heads 2005<br />
100 Mitglieder weniger zu verzeichnen s<strong>in</strong>d als im Vorjahr, hat <strong>die</strong> NPD 100 Mitglieder<br />
mehr registriert als 2004.