Studie - ecos
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Potenziale und Herausforderungen der Expats-Integration in der Region Basel<br />
Seite 29 von 71<br />
Marcella Ramelli (2010) zeigt in einem exklusiven Zwischenbericht 10 , dass auf Grund<br />
Ihrer Forschung vermutet wird, dass es für die optimale Eingliederung der Expats es lohnenswert<br />
ist, mindestens folgende Faktoren (durch Massnahmen) zu fördern:<br />
1) Den Kontakt mit Schweizern am Anfang sowie während der Ankunft<br />
2) Die Sprachkenntnisse<br />
3) Die Kommunikationsfähigkeiten (diese lassen sich trainieren)<br />
4) Das Gefühl akzeptiert zu werden (Inkulsionsstatus)<br />
5) Independentorientierte Problemlösung (z.B. effiziente Informationsstellen)<br />
6) Promotionsfokus (z.B. durch ermutigende Art der Erziehung der Kinder oder ermutigende<br />
Kommunikation/Botschaften)<br />
Ganz in diesem Sinne definieren die beiden Kantone Basel-Stadt und Baselland Integration<br />
als dynamischen, gegenseitigen und gesamtgesellschaftlichen Prozess, der eine positive<br />
Einbindung aller Gesellschaftsmitglieder anstrebt und Chancengleichheit sowie Gleichberechtigung<br />
garantiert. Massnahmen zur Integration sollen die Potenziale und Ressourcen der Zugewanderten<br />
verstärkt nutzen, wobei das Prinzip „Fördern und Fordern“ angewandt wird 11 . Segregation,<br />
Assimilation und Marginalisierung im Sinne der Akulturationstheorie sind zu verhindern.<br />
Bei vielen Befragten stösst das Prinzip des „Fördern und Forderns“ auf Zustimmung;<br />
Integration soll erleichtert, jedoch nicht zu leicht gemacht werden.<br />
Besonderer Wert wurde von allen Befragten auf die Gegenseitigkeit gelegt: Integration<br />
als Austausch, ein Push/Pull-Verfahren, ein Geben und Nehmen. Zugewanderte sollen die<br />
schweizerische Kultur verstehen und leben, unter gleichzeitiger Wahrung der eigenen Identität.<br />
Zudem ist Integration vielschichtig und hat mehrere Dimensionen: auf der individuellen<br />
Ebene ist dies die sozial/gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Komponente. Darüber<br />
hinaus besteht eine strukturelle Komponente, welche sich an den Dienstleistungen und Infrastrukturen<br />
orientiert, respektive an den Hindernissen, die sich daraus ergeben.<br />
In diesem Sinne zeichnet eine erfolgreiche Integration aus, dass sich eine Person eigenständig<br />
bewegen kann, sich wohl und angenommen fühlt und eine emotionale Bindung aufbaut.<br />
Die geltenden (sozialen) Regeln und Gesetze müssen bekannt sein, verstanden und eingehalten<br />
werden. Als Schlüssel hierzu wird die Kenntnis der Sprache des Gastlandes angesehen. Darüber<br />
hinaus soll sich diese Person in einer gesicherten finanziellen Situation befinden. Die Einbindung<br />
in gesellschaftliche Netzwerke verhindert die Isolation. Netzwerke in der Form von<br />
Communities hindern eine erfolgreiche Integration nur bedingt, sofern genügend Berührungspunkte<br />
und Austauschmöglichkeiten mit der Gesellschaft ausserhalb dieser Communities bestehen.<br />
Die Entstehung von Communities wird oft als natürlicher Vorgang beschrieben, der nicht<br />
unbedingt verhindert werden muss.<br />
10 Marcella Ramelli (2010): „Was zählt in den Akkulturationsprozessen“, Zwischenbericht für<br />
<strong>ecos</strong>.<br />
11<br />
Dr. des. Rebekka Ehret (1999): „Leitbild und Handlungskonzept des Regierungsrates zur Integrationspolitik<br />
des Kantons Basel-Stadt“