Studie - ecos
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Potenziale und Herausforderungen der Expats-Integration in der Region Basel<br />
Seite 49 von 71<br />
Die Erstbegrüssung von Neuzuziehenden durch die Kantone wird sehr geschätzt und bietet<br />
einen exzellenten Einstiegspunkt. Die Kantone verfolgen hier zur Zeit einen unterschiedlichen<br />
Ansatz: Während der Stadtkanton die Veranstaltungsreihe „Willkommen in Basel“ zehn<br />
Mal jährlich in verschiedensten Sprachen organisiert, ersetzt der Kanton Baselland diese Veranstaltung<br />
ab April 2011 auf Grund einer tiefen Beteiligungsquote von 10 – 15% durch 20- bis 30-<br />
minütige, individuelle Erstbegrüssungsgespräche für alle Neuzuzüger in Frenkendorf 47,48 .<br />
Entscheidend für den Erfolg einer Erstbegrüssung ist nach Auffassung der Befragten,<br />
dass in dieser ersten Integrationsphase ein mehrsprachiger Ansatz Anwendung findet. In einer<br />
für die Expats verständlichen Sprache (zum Beispiel Englisch) können auch alltägliche (soziale)<br />
Regeln, grundlegende Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten verständlich vermittelt<br />
werden. Momentan fehlend oder unter den Expats unbekannt sind Folgeveranstaltungen und<br />
weitere begleitende Angebote zur Integration, zum Beispiel ins Vereinsleben oder in die Freiwilligenarbeit.<br />
Eine mögliche Methode zur Vermittlung vertieften Wissens sehen einige in einem<br />
„Patensystem“ von Einheimischen, das jedoch höchstens in Ansätzen existiert.<br />
Einem ähnlichen Zweck dienen Stadtrundgänge zur Einführung in Basel, wie sie Basel<br />
Tourismus und das Stadtmarketing mit Unterstützung von Centrepoint anbieten. Hier werden<br />
auch nützliche Alltagstips vermittelt, beispielsweise zum Bebby-Sack (weitere kantonalen Ressourcen<br />
ab Seite 66). Anlässe auf Quartiersebene würden die Integration zusätzlich begünstigen.<br />
Die Veranstaltungsreihe "Willkommen im Quartier" der Kantons- und Stadtentwicklung ist aber<br />
wie auch die Stadtrundgänge noch sehr unbekannt.<br />
Die Informationsanbieter und Event-Organisatoren wären wohl erfolgreicher, wenn sie<br />
verstärkt das Internet, insbesondere „Social Media“ im Sinne eines „follow up“ für Fragen und<br />
Veranstaltungshinweise nutzen würden.<br />
Zur Überwindung der Sprachbarrieren und Aufbrechung der Parallelgesellschaften können<br />
ebenfalls schulische Anreize gesetzt werden. Die kantonalen Schulsysteme sind untereinander<br />
verschieden und kämpfen oft mit der internationalen Ankerkennung. Expats-Eltern senden<br />
ihre Kinder daher oft auf internationale Schulen. Dadurch kommt es zu wenig Austausch und<br />
die Parallelgesellschaften bleiben bestehen. Das Anbieten eines international anerkannten Abschlusses<br />
(sowohl auf Matura-Niveau, als auch darunter) würde Eltern einen Anreiz bieten, ihre<br />
Kinder in eine öffentliche Schule zu senden. Denn das Niveau der Ausbildung wird allgemein<br />
als ausgezeichnet bezeichnet. Besonders zu Beginn dürfte es Kindern und Jugendlichen jedoch<br />
schwer fallen, die deutsche Sprache zu lernen. Das Modell des immersiven Fremdsprachen-<br />
Unterrichts, das an den Gymnasien Kirschgarten, Münsterplatz, Liestal und Oberwil bereits<br />
angeboten oder in Planung ist, leistet hier teilweise Abhilfe, indem es Sprachbarrieren senkt.<br />
47 Seit Kurzem wird die Veranstaltungsreihe im Kanton Basel-Stadt durch das „Projekt Welcome“<br />
unter der Führung der Kantons- und Stadtentwicklung ergänzt.<br />
(http://www.entwicklung.bs.ch/themen-und-projekte-stadtentwicklung/welcome.htm)<br />
48<br />
Die Beiteiligungsquote der Veranstaltungsreihe im Kanton Basel-Stadt unterscheidet sich nicht<br />
von jener im Kanton Baselland.