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Potenziale und Herausforderungen der Expats-Integration in der Region Basel<br />

Seite 6 von 71<br />

Potenziale<br />

Im Austausch und der Begegnung zwischen unterschiedlichen Kulturen sehen alle Beteiligten<br />

einen hohen Wert, der das gesellschaftliche Leben in der Region Basel mitprägt und bereichert.<br />

Viele Expats, die anfangs nur für kurze Zeit nach Basel kommen, bleiben viel länger als geplant<br />

und verleihen damit Basel ein internationales Flair. Es gehört zu den überraschenden Erkenntnissen<br />

der vorliegenden Untersuchung, dass beinahe 60% der Expats (rund 20'000 Personen)<br />

bereits über vier Jahre in Basel leben und damit „Basler mit ausländischem Pass“ geworden<br />

sind. Diese Bevölkerungsgruppe, welche materiell dem oberen Mittelstand angehört, ist auch<br />

grossmehrheitlich bereit, aktiv und persönlich die gesellschaftliche Entwicklung ihrer zweiten<br />

Heimat zu unterstützen. Sie erfährt dabei aber mehr Widerstände als Ermutigung. Mit geeigneten<br />

Massnahmen (siehe unten) lässt sich dieser Graben überwinden, wovon nicht nur die Expats,<br />

sondern auch die Region Basel und ihre Institutionen profitieren könnten.<br />

Volkswirtschaftlich sind die Expats ein bedeutender Faktor: Aufgrund ihrer Wirtschaftskraft<br />

kann – trotz fehlender statistischer Basis – davon ausgegangen werden, dass in der<br />

Region Basel jeder zehnte Konsum- und Steuerfranken (von natürlichen Personen) aus einem<br />

Expats-Haushalt stammt. Diese hoch qualifizierten Migranten sorgen zudem dafür, dass die<br />

Region Basel von einem „brain gain“ profitieren kann. Ziehen die Expats einmal weiter, so<br />

wirken sie als Ambassadoren für die Region Basel.<br />

Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ihrer Arbeitgeber macht es Sinn, die Expats<br />

besser zu integrieren. Denn schon alleine die Übersiedlung nach Basel und die unternehmensinterne<br />

Eingliederung verursacht in den ersten Monaten Kosten von bis zum Fünffachen eines<br />

Jahresgehalts. Eine verfrühte Abreise – beispielsweise wegen unzufriedenen Familienangehörigen<br />

– schmälert daher die Rentabilität dieser Investition.<br />

Integrationshindernisse<br />

Die Integrationshindernisse betreffen in unterschiedlich starker Ausprägung folgende Punkte:<br />

Sprachbarrieren, Parallelgesellschaften, Isolation in der Arbeitswelt (Integration, die nur im<br />

Unternehmen stattfindet), Bildung von Kindern und Jugendlichen in separaten Schulen, schwer<br />

verständliche (soziale) Regeln sowie Fremdenfeindlichkeit.<br />

Obwohl bereits eine Anzahl Organisationen, Initiativen, Foren und andere Informationsquellen<br />

vorhanden sind, die helfen können, diese Hindernisse zu überwinden, besteht hier<br />

Handlungsbedarf. Die <strong>Studie</strong> liefert zum ersten Mal eine Übersicht zu solchen Ressourcen, die<br />

die Expats-Integration begünstigten (siehe Anhang 2).<br />

Als Konklusion formuliert die <strong>Studie</strong> zehn Handlungsempfehlungen an unterschiedliche<br />

Akteure. Hauptziel dieser Empfehlungen ist die gegenseitige Sensibilisierung von Alteingesessenen<br />

und Expats, vor allem am Anfang ihres Zuzuges (Bedürfnisse, Besonderheiten, Möglichkeiten<br />

und Hilfsangebote für eine bessere und schnellere Expats-Integration). Daneben existieren<br />

auch einige institutionelle Hindernisse, die mit Hilfe geeigneter Massnahmen überwunden<br />

werden können.

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