BIOPHYSIK 1 - Bio Salzburg - Index
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Fragenkatalog <strong>Bio</strong>physik I, WS2009<br />
Quadrupolmoment (im einfachsten Sinne eine räumliche Anordnung von vier Punktladungen) des<br />
aromatischen Systems angesehen werden.<br />
Das elektrostatische Potential von Benzol ist dementsprechend auf den Oberflächen des Ringes<br />
negativ und in der Peripherie positiv. Kationen können also mit Flächen von aromatischen<br />
Ringsystemen wechselwirken.<br />
Abb. 20 Quadrupolmoment des Benzolrings; Wechselwirkung mit Metallkation<br />
In biologischen Systemen, vor allem in Proteinen, hat die Kation-π-Wechselwirkung eine wichtige<br />
Funktion. Als Kationen fungieren vor allem Metallionen oder partiell positiv geladene<br />
Seitengruppen, die mit den aromatischen Seitenketten von Phenylalanin, Tyrosin oder Tryptophan<br />
interagieren.<br />
In vielen Studien wurde diese Wechselwirkung als wichtige nicht-kovalente Kraft in biochemischen<br />
Makromolekülen identifiziert. So fand man sie bei der Funktion des Acetylcholin-Rezeptors, als<br />
Bestandteil der Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen, bei der Protein-DNA-Bindung und in<br />
Ionenkanälen während der Durchflussbewegung der Metall-Kationen. Eine wichtige Rolle spielen<br />
sie weiterhin bei der Stabilisierung von α-Helices.<br />
26. Erläutern Sie das Prinzip der konfokalen Mikroskopie!<br />
Die konfokale Mikroskopie (confocal microscopy) hat im Vergleich zur herkömmlichen Mikroskopie<br />
den Vorteil, dass nur die Bereiche des Bildes dargestellt werden, welche im vertikalen Fokus der<br />
optischen Apparatur liegen; dadurch stören bei der Fluoreszenzmikroskopie keine Lichtsignale von<br />
anderen als der fokussierten Ebene, was in einer deutlich besseren Bildqualität resultiert. Mit<br />
anderen Worten, es erlaubt mir einzelne Schichten einer Probe zu betrachten. Die beiden<br />
wesentlichen Schritte der konfokalen Fluoreszenzmikroskopie sind:<br />
• Fluorophore in der Probe werden (meist mittels eines Lasers) in einem durch Beugung<br />
begrenzten Areal durch elektromagnetische Strahlung angeregt; dies allein führt noch nicht<br />
zu einer wesentlichen Verbesserung der Bildqualität, weil Moleküle ober- und unterhalb der<br />
Fokusebene immer noch angeregt werden.<br />
• Eine Lochblende (pinhole) wird genau im der Probe abgewandten Brennpunkt des<br />
Objektivs platziert, wodurch nur das Licht zum Okular gelangt, welches genau vom Fokus<br />
des Objektivs stammt.<br />
Abb. 21 Konfokale Fluoreszenzbilder von Vesikeln, die sich gerade am Schmelzpunkt befinden<br />
(ihre Membran liegt in zwei Phasen – rot und grün – vor)<br />
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