BIOPHYSIK 1 - Bio Salzburg - Index
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Fragenkatalog <strong>Bio</strong>physik I, WS2009<br />
32. Der Membranfluidität liegen charakteristische Lipidbewegungen zugrunde. Nennen<br />
Sie diese, und geben Sie deren ungefähre Korrelationszeiten an!<br />
Die einzelnen Lipide einer Membran haben im Rahmen der Membranfluidität mehrere<br />
Möglichkeiten, sich in der Membran zu bewegen; diese Prozesse laufen mit verschiedenen<br />
Geschwindigkeiten ab:<br />
• Trans/gauche (Drehung um einzelne C-C-Bindungen): 10 10 Hz<br />
• Rotation (eines Lipids um die eigene Achse): 10 10 Hz<br />
• Laterale Diffusion: 10 7 Hz<br />
• Transversale Diffusion (ein Lipid wechselt von einem Monolayer in den anderen): 10−4 Hz,<br />
also einmal in 10 000 s (= einmal alle 2 3 /4 Stunden)<br />
33. Erläutern Sie anhand des Extremwertprinzips warum Materialien diffundieren!<br />
Abb. 24 Möglichkeiten der Anordnung von Teilchen<br />
Links von einer permeablen Barriere befinden sich 4 schwarze Teilchen, rechts 4 weiße (anstatt<br />
weiß und schwarz kann man sich auch Sauerstoff und Stickstoff o.ä. vorstellen, vgl. Abb. Oben<br />
rechts). Es gibt nur eine Möglichkeit, diesen Zustand zu erreichen:<br />
4!<br />
4!<br />
W = WLINKS<br />
⋅ WRECHTS<br />
= W(<br />
4,<br />
4)<br />
⋅ W(<br />
4,<br />
4)<br />
= ⋅<br />
4!<br />
⋅(<br />
4 − 4)!<br />
4!<br />
⋅(<br />
4 − 4)!<br />
GESAMT =<br />
Befinden sich jedoch sowohl rechts als auch links zwei schwarze und zwei weiße Teilchen, gibt es<br />
plötzlich viel mehr Möglichkeiten, diesen Zustand zu erreichen, d.h. die Vielfachheit ist größer:<br />
4!<br />
4!<br />
W = WLINKS<br />
⋅ WRECHTS<br />
= W(<br />
2,<br />
4)<br />
⋅ W(<br />
2,<br />
4)<br />
= ⋅<br />
2!<br />
⋅(<br />
4 − 2)!<br />
2!<br />
⋅(<br />
4 − 2)!<br />
GESAMT =<br />
Man erkennt, dass eine Diffusion eine größere Vielfachheit gibt und damit eine höhere Etropie.<br />
34. Ist das Bestreben eines Systems aus zwei Körpern A und B zur Maximierung der<br />
Multiplizität gleichbedeutend mit dem Bestreben nach Energieausgleich?<br />
Nein ist es nicht, sondern es dient dem Bestreben des Temperaturausgleichs.<br />
Als Tendenz erkennt man: Die Anzahl der möglichen Zustände W eines Systems erhöht sich mit<br />
der Gesamtenergie U eines Systems. Es mag überraschen, aber für zwei in Kontakt tretende (und<br />
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