JAHRESBERICHT 2009 - NGD - Gruppe Norddeutsche Gesellschaft ...
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Behindertenhilfe<br />
44<br />
Bei der Arbeit wie bei den Mahlzeiten: Ihrer<br />
blinden Tischnachbarin Merle (vorne) hilft Brigitte<br />
Garnitz umsichtig und zugewandt.<br />
„Musizieren ist schon immer<br />
meine ganz große Leidenschaft.“<br />
Ihr Arbeitstag ist um 14 Uhr zu Ende,<br />
freitags zwei Stunden früher. Sie lebt zusammen<br />
mit ihrem Bruder in der Wohnung<br />
des Vaters in Rendsburg. Für die Fahrten<br />
zur Werkstatt und zurück nutzt sie den<br />
Johanniter-Fahrdienst. „Ich muss jeden<br />
Tag Tabletten gegen Epilepsie nehmen und<br />
alle Vierteljahr zum Arzt: Blutabnahme,<br />
EKG. Im Moment habe ich aber keine<br />
Probleme, bin medikamentös gut eingestellt“,<br />
sagt die 54-Jährige.<br />
Sie geht gerne zur Arbeit, auch nach 25<br />
Jahren noch. „Ich komme mit anderen<br />
Menschen zusammen, hab’ was um die<br />
Ohren und es gibt bei uns eigentlich immer<br />
etwas zu lachen. Außerdem ist mir<br />
wichtig, arbeiten und ein bisschen eigenes<br />
Geld verdienen zu können“, erklärt sie.<br />
Zweimal in der Woche schiebt sie in der<br />
Werkstatt ihre Arbeit zur Seite – dann<br />
kommt der Musiklehrer. „Ich spiele bereits<br />
seit meinem zehnten Lebensjahr<br />
Blockflöte. Das Musizieren ist schon<br />
immer meine ganz große Leidenschaft.“<br />
Brigitte Garnitz spielt Keyboard, Gitarre,<br />
Klavier und Rhythmusinstrumente wie<br />
Klangstäbe oder Trommel, sie ist Mitglied<br />
der Band „Querbeet“ und des Fockbeker<br />
Werkstattchores Chorios. „Am liebsten<br />
singe ich, gerne auch solo“, sagt sie.<br />
Kirchenlieder stehen häufig auf dem<br />
Programm.<br />
Ihre braunen Augen leuchten, wenn sie<br />
über ihre Liebe zur Musik spricht. „Sie beruhigt<br />
mich, wenn ich mal aufgeregt bin.<br />
Und sie lenkt mich ab, wenn ich mal zu<br />
sehr ins Grübeln komme.