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JAHRESBERICHT 2009 - NGD - Gruppe Norddeutsche Gesellschaft ...

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Franz Schraders Blick ist auf seine kräftigen<br />

Hände gerichtet. Mit ruhiger Stimme<br />

erzählt er von seinem Arbeitsalltag in der<br />

Bürstenkopfmontage bei di.hako.dip, von<br />

seinem Einstieg als Praktikant und seinen<br />

heutigen Aufgaben als Betriebsleiter.<br />

Er schildert außergewöhnliche Erlebnisse,<br />

wie seine Begegnung mit Bundeskanzlerin<br />

Dr. Angela Merkel: Als einziges Unternehmen<br />

in Norddeutschland besuchte die<br />

Kanzlerin im Juli <strong>2009</strong> die in Trappenkamp<br />

ansässigen Integrationsunternehmen<br />

di.hako.dip, di.hako.tec und di.hako.log.<br />

Eine besondere Auszeichnung für das im<br />

Jahr 2000 ins Leben gerufene Gemeinschaftsprojekt<br />

der <strong>Gruppe</strong> <strong>Norddeutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Diakonie und die Hako-<br />

Werke, einen international tätigen Hersteller<br />

professioneller Reinigungstechnik<br />

mit Sitz in Bad Oldesloe.<br />

Eine Stunde dauert der gemeinsame Rund -<br />

gang durch die Produktionshallen. Schrader<br />

erklärt Angela Merkel die Abläufe in seiner<br />

Abteilung, lässt kein Detail aus.<br />

„Interessant war das“, sagt er. Er ist beein -<br />

druckt von der Kanzlerin, die er als eine<br />

„sehr strukturierte und zielgerichtete<br />

Person“ erlebt hat. In einer abschließenden<br />

Gesprächsrunde schildert Schrader der<br />

Kanzlerin souverän, weshalb ein Integrationsunternehmen<br />

wie di.hako aus seiner<br />

Sicht gut angelegtes Geld ist, erzählt von<br />

der Chance, die jeder Mensch verdient –<br />

unabhängig von einer Behinderung oder<br />

längerer Arbeitslosigkeit. Der 56-Jährige<br />

weiß, wovon er spricht. Vor acht Jahren<br />

durchlebte er eine persönliche Krise, in deren<br />

Folge er sein Leben gewissermaßen neu<br />

strukturieren musste. Bei di.hako bekam<br />

Franz Schrader seine Chance.<br />

Auf 20.000 Quadratmetern arbeiten hier<br />

Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

gemeinsam in den Bereichen Industriemontage<br />

(dip), Metallbearbeitung (tec) und<br />

Logistik (log). 33 der insgesamt 52 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben ein<br />

Handicap, wie etwa Wirbelsäulenschäden,<br />

Depressionen, Hörbehinderungen oder Seh -<br />

störungen. Alle Abteilungen leisten hoch -<br />

professionelle Arbeit. „Auch als Integrationsbetrieb<br />

steht die Wirtschaftlichkeit bei<br />

uns an erster Stelle.<br />

Fachliches Know-how und menschliches<br />

Einfühlungsvermögen – Franz Schrader<br />

verfügt über beide Fähigkeiten.<br />

„Hier arbeiten Gleiche<br />

unter Gleichen.“<br />

Das unterscheidet uns klar von einer<br />

Behindertenwerkstatt“, sagt Geschäftsführer<br />

Peter Speckhahn-Hass.<br />

Mitarbeiter mit Handicap sind vollständig<br />

ins Team integriert und erledigen ihre<br />

Aufgaben selbstständig. Voraussetzung<br />

dafür sind klare, realisierbare Aufgabenstellungen<br />

sowie ein strukturiertes Umfeld.<br />

„Das ist Normalität und gibt unseren Angestellten<br />

mit Behinderungen die Bestätigung<br />

Gleicher unter Gleichen zu sein. Für die<br />

meisten ist das eine ebenso neue wie wichtige<br />

Erfahrung.“<br />

Franz Schrader ist Industriemeister und<br />

verfügt über langjährige Erfahrung in der<br />

Qualitätssicherung eines produzierenden<br />

Unternehmens. Bei der Suche nach ei-<br />

ner beruflichen Neuorientierung hörte<br />

er von der Möglichkeit einer beruflichen<br />

Eingliederung bei di.hako.dip durch den<br />

örtlichen „Fachdienst Arbeit“. Nach einer<br />

ersten Kontaktaufnahme durch seinen<br />

Betreuer reicht Schrader seine Bewer bungs-<br />

unterlagen ein. „In unserer Personalauswahl<br />

zählen die gleichen Kriterien wie<br />

bei anderen Unternehmen auch: An erster<br />

Stelle stehen die berufliche Qualifikation<br />

und die Persönlichkeit eines Bewerbers.<br />

Eine endgültige Entscheidung über die<br />

Einstellung eines Kandidaten treffen wir in<br />

der Regel erst nach einem obligatorischen<br />

zwei- bis dreimonatigen Praktikum“, sagt<br />

Peter Speckhahn-Hass.<br />

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