JAHRESBERICHT 2009 - NGD - Gruppe Norddeutsche Gesellschaft ...

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Integrationsunternehmen 80 Richtig gute Arbeit Seit 2002 ist Franz Schrader beim Integrationsunternehmen di.hako.dip in Trappenkamp beschäftigt. Hier fand er nach einer persönlichen Krise das passende berufliche Umfeld. Als Betriebsleiter trägt er heute Verantwortung für zehn Mitarbeiter, denen er fachlich und menschlich zur Seite steht. Das Porträt
Franz Schraders Blick ist auf seine kräftigen Hände gerichtet. Mit ruhiger Stimme erzählt er von seinem Arbeitsalltag in der Bürstenkopfmontage bei di.hako.dip, von seinem Einstieg als Praktikant und seinen heutigen Aufgaben als Betriebsleiter. Er schildert außergewöhnliche Erlebnisse, wie seine Begegnung mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel: Als einziges Unternehmen in Norddeutschland besuchte die Kanzlerin im Juli 2009 die in Trappenkamp ansässigen Integrationsunternehmen di.hako.dip, di.hako.tec und di.hako.log. Eine besondere Auszeichnung für das im Jahr 2000 ins Leben gerufene Gemeinschaftsprojekt der Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie und die Hako- Werke, einen international tätigen Hersteller professioneller Reinigungstechnik mit Sitz in Bad Oldesloe. Eine Stunde dauert der gemeinsame Rund - gang durch die Produktionshallen. Schrader erklärt Angela Merkel die Abläufe in seiner Abteilung, lässt kein Detail aus. „Interessant war das“, sagt er. Er ist beein - druckt von der Kanzlerin, die er als eine „sehr strukturierte und zielgerichtete Person“ erlebt hat. In einer abschließenden Gesprächsrunde schildert Schrader der Kanzlerin souverän, weshalb ein Integrationsunternehmen wie di.hako aus seiner Sicht gut angelegtes Geld ist, erzählt von der Chance, die jeder Mensch verdient – unabhängig von einer Behinderung oder längerer Arbeitslosigkeit. Der 56-Jährige weiß, wovon er spricht. Vor acht Jahren durchlebte er eine persönliche Krise, in deren Folge er sein Leben gewissermaßen neu strukturieren musste. Bei di.hako bekam Franz Schrader seine Chance. Auf 20.000 Quadratmetern arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam in den Bereichen Industriemontage (dip), Metallbearbeitung (tec) und Logistik (log). 33 der insgesamt 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein Handicap, wie etwa Wirbelsäulenschäden, Depressionen, Hörbehinderungen oder Seh - störungen. Alle Abteilungen leisten hoch - professionelle Arbeit. „Auch als Integrationsbetrieb steht die Wirtschaftlichkeit bei uns an erster Stelle. Fachliches Know-how und menschliches Einfühlungsvermögen – Franz Schrader verfügt über beide Fähigkeiten. „Hier arbeiten Gleiche unter Gleichen.“ Das unterscheidet uns klar von einer Behindertenwerkstatt“, sagt Geschäftsführer Peter Speckhahn-Hass. Mitarbeiter mit Handicap sind vollständig ins Team integriert und erledigen ihre Aufgaben selbstständig. Voraussetzung dafür sind klare, realisierbare Aufgabenstellungen sowie ein strukturiertes Umfeld. „Das ist Normalität und gibt unseren Angestellten mit Behinderungen die Bestätigung Gleicher unter Gleichen zu sein. Für die meisten ist das eine ebenso neue wie wichtige Erfahrung.“ Franz Schrader ist Industriemeister und verfügt über langjährige Erfahrung in der Qualitätssicherung eines produzierenden Unternehmens. Bei der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung hörte er von der Möglichkeit einer beruflichen Eingliederung bei di.hako.dip durch den örtlichen „Fachdienst Arbeit“. Nach einer ersten Kontaktaufnahme durch seinen Betreuer reicht Schrader seine Bewer bungs- unterlagen ein. „In unserer Personalauswahl zählen die gleichen Kriterien wie bei anderen Unternehmen auch: An erster Stelle stehen die berufliche Qualifikation und die Persönlichkeit eines Bewerbers. Eine endgültige Entscheidung über die Einstellung eines Kandidaten treffen wir in der Regel erst nach einem obligatorischen zwei- bis dreimonatigen Praktikum“, sagt Peter Speckhahn-Hass. 81
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