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Unterschiede zwischen Kur und Rehabilitation in der Wahrnehmung ...

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– 8 –<br />

Die monastische Mediz<strong>in</strong> vom 5. bis 12. Jahrh<strong>und</strong>ert: In Klöstern verarbeitete<br />

man Kräuter. Die Mönche bezogen sich auf die antiken mediz<strong>in</strong>ischen Manuskripte<br />

von Hippokrates <strong>und</strong> Galen.<br />

Die arabisch-islamische Mediz<strong>in</strong> vom 7. bis 13. Jahrh<strong>und</strong>ert: Sie befasste sich<br />

mit <strong>der</strong> theoretischen Mediz<strong>in</strong>, mit <strong>der</strong> Arzneimittelk<strong>und</strong>e, <strong>der</strong> speziellen Pathologie<br />

<strong>und</strong> Therapie von Krankheiten, <strong>der</strong> Chirurgie <strong>und</strong> auch mit <strong>der</strong> Diätetik.<br />

Die scholastische Mediz<strong>in</strong>: Diese Zeitspanne war geprägt von Autoritätsbefangenheit,<br />

Dogmatismus <strong>und</strong> syllogistischen Spitzf<strong>in</strong>digkeiten. Man zog Schlüsse<br />

vom Allgeme<strong>in</strong>en auf das Beson<strong>der</strong>e. Fortschrittliche Ansätze <strong>der</strong> frühen Mediz<strong>in</strong>erschulen<br />

<strong>und</strong> Universitäten (Paris, Bologna, Padua) kamen zum Erliegen.<br />

Das ideologisch-philosophische Konzept des Studiums bildete nun absolute<br />

Autoritätshörigkeit. Der Hochschullehrer las <strong>und</strong> <strong>in</strong>terpretierte die Schriften <strong>der</strong><br />

antiken Autoritäten (z. B. von Galen). Die Studenten mussten die starren Lehrme<strong>in</strong>ungen<br />

vertreten. Kritik an den Klassikern wurde nicht gestattet (vgl. Eckart,<br />

1998, Kap. 7).<br />

Zwischen dem 8. <strong>und</strong> dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden Schwitz- <strong>und</strong> Kufenbä<strong>der</strong><br />

(Wannenbä<strong>der</strong>) <strong>und</strong> Badestuben <strong>in</strong> den Städten populär. Um das 15. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

besann man sich auf den ges<strong>und</strong>heitlichen Wert warmer Quellen. Viele<br />

Wild- <strong>und</strong> Heilbä<strong>der</strong>, die schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Römerzeit beliebt waren, blühten erneut<br />

auf. Man baute <strong>in</strong> Klöstern <strong>und</strong> Burgen Badesäle e<strong>in</strong>. Das Bad galt als Re<strong>in</strong>igung<br />

des Körpers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Seele; als Beispiele seien genannt: das rituelle Ordensbad,<br />

das Hochzeitsbad, das Bad beim Erntedank <strong>und</strong> bei an<strong>der</strong>en kirchlichen<br />

Zeremonien. In <strong>der</strong> Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit häuften sich<br />

Badetraktate. Paracelsus (1493-1541) (weitere Erläuterungen siehe weiter unten)<br />

schrieb e<strong>in</strong> Buch über das Bad. Durch den langen Aufenthalt im Wasser<br />

erhoffte man sich heilende Effekte. Man badete st<strong>und</strong>enlang, plau<strong>der</strong>te, speiste<br />

<strong>und</strong> hörte Musik dabei. Mit <strong>der</strong> Zeit entwickelten sich die <strong>Kur</strong>orte zu Luxus- <strong>und</strong><br />

Genussorten. Im ausgehenden Mittelalter gerieten aber viele Badestuben auch<br />

<strong>in</strong> Ungnade. Kritiker bezeichneten sie als unnütze Lust- <strong>und</strong> Vergnügungsstät-

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