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Unterschiede zwischen Kur und Rehabilitation in der Wahrnehmung ...

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ten. Kriege, Hungersnöte <strong>und</strong> Krankheiten wie Syphilis verr<strong>in</strong>gerten die Popularität<br />

<strong>und</strong> deshalb verfielen nach dem 17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert die Badestuben.<br />

Mit <strong>der</strong>en Verfall lebten die Tr<strong>in</strong>kkuren auf. Die Menschen trafen sich am Brunnen<br />

um ihr Wasser zu schöpfen. Es kam zu Konversationen, Platzkonzerten<br />

<strong>und</strong> Rendezvous. Der Brunnen wurde zum neuen Mittelpunkt (Merian-Son<strong>der</strong>heft:<br />

<strong>Kur</strong>en <strong>in</strong> Deutschland, 1986).<br />

2.1.6 Die Mediz<strong>in</strong> <strong>der</strong> Renaissance<br />

In dieser Epoche hatte Paracelsus (1493-1541), eigentlich Philippus Aureolus<br />

Theophrastus Bombastus von Hohenheim, sich <strong>in</strong>tensiver mit den Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> dem Therapiesystem von <strong>Kur</strong>en beschäftigt. Se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit verlebte er <strong>in</strong><br />

den Alpen <strong>und</strong> ab dem zehnten Lebensjahr <strong>in</strong> Kärnten. Se<strong>in</strong> Vater betreute die<br />

Arbeiter <strong>der</strong> Bergwerke <strong>der</strong> Fugger. Deshalb sammelte Paracelsus viele Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alchemie. Als junger Mann g<strong>in</strong>g er auf die Wan<strong>der</strong>schaft <strong>und</strong><br />

lernte so unterschiedlichste Krankheiten <strong>und</strong> Heilmittel kennen. Er untersuchte<br />

Heilquellen <strong>und</strong> machte physikalische <strong>und</strong> chemische Experimente. Außerdem<br />

setzte er sich mit den m<strong>in</strong>eralischen Bestandteilen <strong>der</strong> Heilquellen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> beschrieb <strong>der</strong>en Indikationen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> chemischen Analyse <strong>der</strong> Bestandteile<br />

schloss er auf die therapeutischen Effekte. Ständig auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach Neuem, schuf Paracelsus die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklung bislang uner-<br />

kannter Arzneimittelbehandlungen. Er widmete sich auch den berufsbed<strong>in</strong>gten<br />

Stoffwechselkrankheiten <strong>der</strong> Bergleute. Paracelsus lehrte, dass das entscheidende<br />

Pr<strong>in</strong>zip jeglicher Genesung <strong>der</strong> „<strong>in</strong>nere Arzt“ sei, <strong>und</strong> er för<strong>der</strong>te die unterstützende<br />

Heilkraft <strong>der</strong> Natur durch e<strong>in</strong>e naturgemäße Lebensweise. Aufgr<strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>er teilweise provozierenden Lehren verschmähten ihn die Hochschulen<br />

<strong>und</strong> Ärzte se<strong>in</strong>er Zeit. Jahrh<strong>und</strong>erte später erkannte man se<strong>in</strong>e Arbeit an<br />

(vgl. Deichfel<strong>der</strong>, 1985, S. 74-92).

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