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Unterschiede zwischen Kur und Rehabilitation in der Wahrnehmung ...

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Der <strong>Rehabilitation</strong>szugang wurde auch von <strong>der</strong> Reha-Kommission (1992) als<br />

problematisch betrachtet <strong>und</strong> wurde <strong>in</strong> ihren Beratungen verschiedentlich thematisiert.<br />

Die Kommission for<strong>der</strong>te als e<strong>in</strong>en von vielen Punkten e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte <strong>in</strong> den Reha-Ablauf.<br />

E<strong>in</strong>e große Interviewstudie an nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten zur Verbesserung des<br />

Zugangs zur mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Rehabilitation</strong> wurde Anfang <strong>der</strong> 90-er Jahre zusammen<br />

mit <strong>der</strong> LVA-Oldenburg-Bremen durchgeführt (Vogel et al., 1994). E<strong>in</strong><br />

Drittel bis e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> befragten Ärzte hielten hierbei die <strong>Rehabilitation</strong> für<br />

nützlich. Beson<strong>der</strong>s bei entzündlich-rheumatischen <strong>und</strong> psychosomatischen Erkrankung<br />

wurde sie als wichtig angesehen. Spezielles Ziel war es, E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

auf Art <strong>und</strong> Umfang <strong>der</strong> Anregung zu Rehamaßnahmen durch nie<strong>der</strong>gelassene<br />

Ärzte zu identifizieren. Deutlich <strong>in</strong> den Ergebnissen wurde auch hier,<br />

dass die E<strong>in</strong>stellung zur <strong>Rehabilitation</strong> bei den befragten Ärzten höchst unterschiedlich<br />

ausgeprägt war. Dieses Ergebnis muss, so wurde geschlussfolgert,<br />

notgedrungen auch E<strong>in</strong>fluss darauf haben, wie sie ihre Patienten zur Inanspruchnahme<br />

von <strong>Rehabilitation</strong>sleistungen motivieren bzw. wie stark sie über-<br />

haupt <strong>Rehabilitation</strong>sbedürftigkeit bei ihren Patienten sehen. E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Ärzte<br />

unterstützt zu „offensiv“ Rehaanträge <strong>und</strong> erreicht so e<strong>in</strong>en Großteil Rehabedürftiger,<br />

aber auch zusätzlich e<strong>in</strong>en erhöhten Anteil nicht Rehabedürftiger. Die<br />

Ärzte, die sehr zurückhaltend Rehaanträge befürworten, helfen zwar ke<strong>in</strong>en<br />

„Over- Usern“, aber halten auch die „Un<strong>der</strong>-User“-Gruppe von <strong>der</strong> Rehabilita-<br />

tion ab. Wie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Studien (Barth et al. 1989, Brandt 1989) wurde auch <strong>in</strong><br />

dieser Untersuchung deutlich, dass aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte<br />

gerade im Rehabereich e<strong>in</strong>e starke Über<strong>in</strong>anspruchnahme besteht. Ärzte sollten,<br />

weil sie verhältnismäßig wenig über <strong>Rehabilitation</strong>sleistungen wissen, entsprechend<br />

Informationen über die Aufgaben <strong>und</strong> Ziele von Rehaleistungen erhalten,<br />

damit Vorurteile <strong>und</strong> Missverständnisse gegenüber <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

abgebaut werden. Dabei spiet die E<strong>in</strong>stellungsforschung (vgl. Barth et al. 1989)<br />

e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle. E<strong>in</strong>stellungsän<strong>der</strong>ungen kann man durch direkte Kontakte<br />

erreichen. Nach Sakidalski (1994) sollte deshalb Entscheidung über den<br />

Rehazugang nicht vom Arzt getroffen werden. Es sei aber wichtig für die Leis-

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