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ersten "Holocaust"

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Don Heddesheimer, Der Erste Holocaust“Medizin war eine Sache, von der ich praktisch überhaupt nichts wußte,”sagte sie. “So kaufte ich einfach die Dinge, von denen ich dachte, daßFrauen mit gesundem Menschenverstand sie gebrauchen würden, ohne Ärzteund Krankenschwestern – Chinin, Abführmittel, Fleckfieber-Desinfektionsmittel,Betäubungsmittel (ich hatte gehört, daß in Polen ständig Operationendurchgeführt wurden ohne irgend etwas Derartiges) und einfacheSachen dieser Art. Ich kaufte auch 20 chirurgische Ausrüstungen, die Sorte,die man auf dem Schlachtfeld benutzte, und eine große Menge 95-prozentigen reinen Alkohol zu 72 Cent die Gallone – ein weiteres Schnäppchen,wie jeder, der hier gekauft hat, wissen muß. Dann, weil ich wußte,daß die Kinder an Unterernährung litten und die jüdischen Jugendlichendie meisten Fette wegen ihrer Religion nicht essen konnten, kaufte ich alldas reine Olivenöl, das die Armee hatte, zu 1,75 Dollar die Gallone.”Während der ganzen Zeit half die Armee Miss Lowenstein bei ihrenSchnäppchen, so als seien sie echte Verkäufer und sie eine echte Käuferinmit einer großen Bestellung. Durch ihre Hilfe war Miss Lowenstein in derLage, 400.000 Pfund Schiffszwieback für die hungrigste Region der Welt zubekommen, das desolate Gebiet östlich des Bug, wo Tausende jüdische Kinderam verhungern waren. Das Hilfspersonal sagt, daß dieses von den Infanteristenverschmähte Essen das Leben von vielen jungen Menschen dortrettete. Zusammen mit diesem Zwieback versandte Miss Lowenstein etwaeinen Wagen voll Kondensmilch.“Ich war mir klar, daß die jüdischen Menschen dieser Länder kaum einenSchimmer Hoffnung mehr hatten,” erklärte sie. “Ich hatte gehört, daßVäter zusahen, wie ihre Kinder verhungerten, und daß Mütter ihre Säuglingetot entlang den Straßen zurücklassen mußten, die sie als zurückkehrendeFlüchtlinge entlang trotteten. Und ich wußte, daß es den geschlagenen jüdischenMenschen Polens erscheinen mußte, als gäbe es für sie nicht einmalmehr den Trost der Religion, da sie die Kerzen nicht bekommen konnten,die sie ihrem Glauben gemäß am Sabbat anstecken mußten, wenn sie ihrenSegen sprechen. So kaufte ich so viele Kerzen und Streichhölzer, wie ichkonnte – mindestens 100 000 Stück. “Was machen sie mit so vielen Kerzen?”fragten die Armeeangehörigen, und weil ich ihnen keine sentimentaleErklärung geben wollte, sagte ich ihnen, die Kerzen sollten die Ratten vonden Toten in den schrecklichen Kellern fernhalten, in denen so viele derelenden Juden in Polen leben. Dies war auch absolut zutreffend, aber meinHauptgrund war der andere.Miss Lowenstein folgte ihren Schnäppchen nach Osteuropa, wo sie dieBefriedigung hatte zu sehen, wie viel Gutes sie bewirkten. Aber es blieb dieUnzufriedenheit darüber zu wissen, daß noch weitere Hilfsgüter im Wertvon Millionen Dollar benötigt würden, wenn die jüdische Rasse gerettetwerden sollte.138

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