Kapitel 5: Auf der Spur des Geldeser sich zu sehr auf Gerüchte verlassen habe und sein Anliegen durchdie Zeitungen verfolge. Warburg führte weiter aus, daß Steuers Aussagenkeinem guten Zweck gedient hätten und daß das Problem behobenworden sei.Als Sprecher bei der Constructive Relief Conference im Oktober1927 antwortete Felix Warburg, daß die Politik des Joint DistributionCommittee auf einem tiefen Respekt vor dem Judentum der AltenWelt basiere und daß die europäischen Juden lange vor dem Kriegviele beachtliche nationale und internationale philanthropische Gesellschaftenins Leben gerufen hätten. Er sagte, daß die Führerschaftdes europäischen Judentums nie in Frage gestellt wurde und daß esdie generelle Politik des “Joint” sei, seine Tätigkeit über die bestehendenjüdischen Organisationsstrukturen in Europa laufen zu lassen.144 Es wird nicht berichtet, daß Warburg irgend etwas über dieHungerstatistiken sagte, die während der Geldsammelaktionen desVorjahres genannt worden waren. Aber er vertrat die Meinung, daß1919 und 1920 die schwärzesten Jahre in der modernen jüdischenGeschichte gewesen seien. Nach Angaben von Warburg führten indiesen beiden Jahren»weitverbreitete Massaker und Pogrome zur Ermordung mehrererhunderttausend Juden. Auf der anderen Seite sei es zu einemphänomenalen Wiederaufleben jüdischer Aktivitäten gekommen, begleitetvon intensiven sozialen Bestrebungen, sowie einer Renaissancevon Kultur- und Wirtschaftstheorien, die mit allseitigen Bewegungenfür nationale Selbstbestimmung und Anerkennung der Rechterassischer Minderheiten einhergingen.«Warburg behauptete auch, daß es ukrainische Pogrome gegebenhabe, bei denen nahezu 200.000 jüdische Männer, Frauen und Kinderdurch Feuer und Schwert umgekommen seien, was eine der schwärzestenSeiten der Geschichte darstelle. 145Die Öffentlichkeit vergaß Steuers Kritik schnell. 1932 wurde FelixWarburg gleich nach dem Ob<strong>ersten</strong> Bundesrichter Louis Brandeisals zweiter in eine Ehrenliste der zehn führenden Juden der VereinigtenStaaten gewählt. Weiter gehörten zu diesen “Top 10” der ObersteBundesrichter Justice Benjamin Cardozo und der Juraprofessor von144 Bericht über die Aktivitäten des Joint Distribution Committee, Constructive ReliefConference, Chicago, IL, 22. – 23. Oktober 1927, S. 4.145 Ebenda, S. 9-11.83
Don Heddesheimer, Der Erste HolocaustHarvard, Felix Frankfurter, sowie New York Times Publizist AdolfOchs und Rabbi Stephen Wise. 146Was für eine Art Mensch war Felix Warburg? Man beschrieb ihnals humorvoll, ein Mensch, der es verstand, mit vielen verschiedenenArten von Menschen umzugehen. Obwohl er als Führungspersonvom New Yorker Establishment hoch respektiert und aufrichtig geschätztwurde, war er kein Intellektueller. Ein Macher, kein Denker.Obwohl mit einer reichen Erbin verheiratet, hatte er offen zahlreicheFreundinnen. Er war eine Person, der nie etwas peinlich war, ausgestattetmit eisernem Mut sowie öffentlich glaubwürdig, unabhängigdavon, ob er besonders wahrheitsgetreu war oder nicht. Der Hakenbei Felix war, daß er das Leichtgewicht der Familie war und nicht intelligentgenug für die Hamburger Bank. 147Für die Lektüre des nächsten Abschnitts ist es nur recht und billig,zunächst das Offensichtliche hervorzuheben, daß Felix Warburg fürdie meisten Menschen in der Öffentlichkeit ein außerordentlichwohlhabender republikanischer Bankier war. Wir nehmen an, daß erzunächst nichts mit Sowjetrußland zu tun haben wollte. Für mich istdie Behauptung, Juden seien damals vom Kommunismus angezogenworden, etwa so fair wie die Behauptung, daß die Deutschen in dendreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts vom Nationalsozialismus angezogenwurden. Es ist zudem eine Tatsache, daß die private karitativeOrganisation, die Warburg anführte, landwirtschaftliche Kolonienin der Sowjetunion unter der Behauptung finanzierte, daß Millionenvon Juden Jahr für Jahr in der Sowjetunion hungerten.Schon unter der Herrschaft des Zaren hatte man in Rußland versucht,jüdische Landwirtschaftskolonien zu errichten. Vor der kommunistischenRevolution arbeiteten Chibbat Zion-Anhänger in ganzRußland. Diese sozialistische Bauernbewegung wurde finanziell vonBaron Edmund de Rothschild unterstützt, der sie »meine Kolonien«nannte und Bevollmächtigte einsetzte, um sie zu beaufsichtigen. Diesbedeutete nicht, daß Baron Rothschild den Zaren mehr akzeptierteals Warburg vom Kommunismus angezogen wurde. Es ist möglich,daß sowohl Rothschild als auch Warburg meinten, sie könnten einenpositiven und mäßigenden Einfluß auf diese jeweiligen Regime ausüben,indem sie mit ihnen eine Geschäftsbeziehung unterhielten.146 New York Times, 31. Dezember 1932.147 R. Chernow, aaO. (Anm. 36), S. 289.84
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