Kapitel 5: Auf der Spur des GeldesOder sie könnten aus anderen Gründen engagiert gewesen sein, etwaum die Auswanderung aus Rußland zu erleichtern oder um temporäreSiedlungen für Leute zu errichten, die später nach Palästina geschicktwerden konnten.Natürlich gibt es die offensichtlichen humanitären Gründe. Beirückblickender Betrachtung erscheint jede Sympathie mit der marxistischenIdeologie unlogisch und unglaubwürdig. Aber wir müssenkurz einige der Schriftsteller und Denker erwähnen, deren Werke indieser Zeit einflußreich waren und deren Ideen Persönlichkeiten undMeinungsmacher wie Rothschild und Warburg wie auch den niedrigstenKommissar und GULag-Aufseher motiviert haben könnten. Siesind heute weitgehend vergessen, wahrscheinlich aus dem gutenGrund, daß sie vom Lauf der Geschichte nicht bestätigt wurden.Ein hebräischer Romancier ermunterte seine Leser dazu, aufzuhören,Juden in einem theoretisch-religiösen Sinn zu sein, und zu Judeneiner lebenden und sich entwickelnden Nation zu werden. NachmanSyrkin sagte voraus, daß die Juden die Welt erlösen würden, die siegekreuzigt habe, und daß ihre Rolle in der Menschheitsgeschichte eineeinzigartig auserwählte sei, die in der Zukunft durch Vermittlungdes Zionismus das sozialistische Jahrtausend herbeiführen würde. 148Syrkin sagte 1918, daß das jüdische Volk nicht aus Not dem Sozialismusanhänge, sondern weil die Revolution auf dem Berg Sinaiverkündet worden sei. 149 Ein führender Rabbi aus Palästina, AbrahamKook, schrieb, daß eine konsequente Anwendung aller Geboteder Torah in sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten nicht mitdem kapitalistischen System vereinbar sei. Moses Mendelssohn, derBegründer des jüdischen Rationalismus, behauptete: 150»Der Fortschritt der modernen Zivilisation wird inzwischen alseine Art “Messias” für die Endlösung des jüdischen Problems angesehen.«Dov Ber Borochow war ein führender Exponent des marxistischenZionismus. 1905 schrieb er Die nationale Frage und der Klassenkampf,das von Juden, die damals in Rußland lebten, viel gelesen148 David J. Goldberg, To the Promised Land – A History of Zionist Thought, London/NewYork: Penguin Books, 1996, S. 117.149 Enzo Traverso, The Marxists and the Jewish Question, New Jersey: HumanitiesPress, 1994, S. 51150 Nahum Sokolow, History of Zionism 1600-1918, Bd. 1, London/New York:Longmans, Green and Co., 1919, S. xvii.85
Don Heddesheimer, Der Erste Holocaustwurde. Borochow, der im wissenschaftlichen, jargongefüllten, klobigenStil der marxistischen Analyse schrieb, 151 behauptete, so wie derKlassenkampf um die materiellen Produktionsmittel geführt werde,so gebe es auch einen nationalen Kampf um »geistige« (Sprache,Gewohnheiten, Sitten) und territoriale Produktionsbedingungen. Borochowstellte die Hypothese auf, daß sich die normalerweise antagonistischenKlassen innerhalb einer eroberten oder unterdrücktenNationalität zusammenschlössen, um sich mit dem unterdrücktenProletariat zu identifizieren. Nach Borochow denken und handelnsogar die Oberklassen einer unterdrückten Nation wie ein unterdrücktesProletariat, weil die Geschichte der ganzen Nation unterdrücktworden ist. Durch diese Verdrehung von marxistischem Kauderwelschwurde der jüdische Nationalismus in eine progressive Bewegungzur nationalen Befreiung transformiert, indem der Klassenkampfin den Zionismus interpoliert wurde.Die New Standard Jewish Encyclopedia erklärte BorochowsTheorie folgendermaßen: 152»Borochows ideologischer Hauptbeitrag war seine marxistischeAnalyse der Wirtschaftsstruktur und der sozialen Lage des jüdischenVolkes, indem er auf die tatsächliche Unvermeidbarkeit der Landkonzentrationin Palästina als ein Mittel der beruflichen Umverteilungund Normalisierung hinwies.«Sokolows Geschichte des Zionismus, zuerst 1919 veröffentlicht,verzeichnet, daß während der kommunistischen Revolution von 1917in Odessa, einem Hafen am Schwarzen Meer, ganze Bataillone zionistischerSoldaten hinter blauen und weißen Fahnen durch die Stadtmarschierten, wobei sie ausriefen: »Freiheit in Rußland, Land undFreiheit in Palästina«. Hundertfünfzigtausend Männer folgten diesenFahnen, und der Militärgouverneur von Odessa bestand darauf, ihnenöffentlich Reverenz zu erweisen. 153 Im Verlauf des russischen Bürgerkriegszwischen den Roten und den Weißen stand die jüdischeBevölkerung massiv hinter der Roten Armee und ihre Intelligenzijawurde in den sowjetischen Staatsapparat rekrutiert. 154 Leon Trotzkiakzeptierte als Anführer der Roten Armee im Jahr 1919 den Vorschlagvon Paole Zion, daß man jüdische »nationale Bataillone« auf-151 D. Goldberg, aaO. (Anm. 148), S. 126.152 The New Standard Jewish Encyclopedia, siebte Ausgabe, 1992.153 N. Sokolow, aaO. (Anm. 150), Bd. 2, S. 38.154 E. Traverso, aaO. (Anm. 149), S. 7.86
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