Kapitel 5: Auf der Spur des Geldesfür schuldig befunden sowie der groben Behandlung ihrer Kolleginund erhielten Gefängnisstrafen. 170In einem weiteren Schauprozeß vier Monate später erhielten 24andere russische Arbeiter, denen Antisemitismus vorgeworfen wurde,Gefängnisstrafen. Das Verfahren rief große Aufmerksamkeit hervor.Hunderte von Menschen strömten in das Gericht, um die Entscheidungzu hören, die um 5 Uhr morgens verkündet wurde. Zur gleichenZeit sagte Anatole Lunatscharski, Kommissar für Erziehung, währendeines Treffens in Moskau, er könne diejenigen verstehen, diegegen die sowjetische Regierung opponierten, aber er könne nichtverstehen, wie Anhänger des Kommunismus die Behauptung vertretenkönnten, daß »Juden uns regieren«. 171Der sowjetische Krieg gegen Antisemitismus erfolgte in der Zeitnach Lenins Tod 1924, als Josef Stalin um die Macht buhlte. Er warein Mann, der sich ein Leben lang selbst als Internationalist und entschiedenerGegner des Antisemitismus bezeichnete. Stalins erbittertsterGegner, Leon Trotzki, nannte Stalin einen kleinen Angestellten,einen Ideen-Dieb, ängstlich und unintelligent, aber er sagte nirgends,daß Stalin von Antisemitismus motiviert gewesen sei.Stalin, ein früherer Herausgeber der Prawda, gelangte erstmals indas Licht der Öffentlichkeit mit der Veröffentlichung seines Artikels»Marxismus und die nationale Frage« in der kommunistischen theoretischenZeitschrift Erleuchtung im Jahre 1913, ein Jahr vor Ausbruchdes Ersten Weltkrieges. Dieser Artikel behandelte die Frage,was Marxisten nach der Revolution mit all den nichtrussischen Nationalitätentun sollten, die durch die Zaren erobert und zwangsweisezu einem Teil Rußlands gemacht worden waren. Stalin befürwortetedie Schaffung örtlich autonomer Regionen (Kolonien, Reservate) fürdie bis dahin unterdrückten Nationalitätengruppen, wo ihre Sprache,Volksgewohnheiten und Traditionen respektiert würden. In diesempolitisch gehaltenen Artikel schrieb Stalin ausführlich über die jüdischeNationalität, indem er sie nicht als eine Nation beschrieb, sondernals etwas Mystisches, Unfaßbares und Außerweltliches. Mit diesemArtikel wurde Stalin zur bolschewistischen Autorität in bezugauf die Nationalitätenfrage. Lenin ernannte Stalin zum Kommissar170 »Anti-Semites Sentenced. Several Russians Get Prison Terms for Treating GirlRoughly«, New York Times, 22. Januar 1929.171 »Soviet Still Wars on Anti-Semitism«, New York Times, 19. Mai 1929.93
Don Heddesheimer, Der Erste Holocaustfür Nationalitätenfragen in der <strong>ersten</strong> bolschewistischen Regierung.Im April 1922 wurde Stalin auf Lenins Forderung in den neu geschaffenenPosten des Generalsekretärs der kommunistischen Parteigewählt. 172Weniger als ein Jahr, nachdem er der unangefochtener Diktatorder Sowjetunion geworden war, wobei seine öffentlichen Aussagenals nationale Politik eingestuft wurden, machte Stalin seine berühmtesteErklärung über Antisemitismus. Stalin charakterisierte ihn als»das gefährlichste Relikt des Kannibalismus«: 173»Nationaler und rassistischer Chauvinismus ist ein Überbleibseljenes Hasses des Menschen auf Gebräuche, der für die Ära desKannibalismus charakteristisch ist. Antisemitismus ist eine extremeAusdrucksform des rassischen Chauvinismus und ist als solcher dasgefährlichste Relikt des Kannibalismus. Er ist für den Ausbeuternützlich, da er als Blitzableiter dient und es dem Kapitalismus ermöglicht,den Schlägen des Arbeiters auszuweichen.Er ist eine Gefahr für die Arbeiter, da er ein falscher Weg ist, dersie ins Dickicht und weg von der richtigen Straße führt. Kommunistenkönnen nur unversöhnliche Feinde des Antisemitismus sein. Inder Sowjetunion wird er streng verfolgt, und gewalttätige Antisemitenwerden dem Gesetz zufolge mit dem Tode bestraft.«Stalins »Kannibalismus«- und »Blitzableiter«-Analogien warenRichtschnur kommunistischer Orthodoxie. Karl Kautsky, ein Haupttheoretikerder Zweiten Marxistischen Internationalen, schrieb 1903,daß das zaristische Regime die Juden »als einen Blitzableiter währendder Stürme benutzte, die sich über der Autokratie zusammenbrauen.«Lenin hatte den Antisemitismus immer in der klarsten undunnachgiebigsten Form verurteilt. 1918 unterzeichnete er ein Dekret,das ihn als eine »tödliche Gefahr für die ganze Revolution und alsGefahr für die Arbeiter und die Bauern« bezeichnete. Engels sah denKampf gegen den Antisemitismus als ein vorrangiges Ziel der internationalenArbeiterbewegung und schrieb in der Arbeiterzeitung, derTageszeitung der österreichischen Sozialisten, daß »wir den Judenviel verdanken. […] Marx war von reinem jüdischen Blut, Lassalle172 Albert Resis (Hrsg.), Molotov Remembers, Conversations with Felix Chuev, Chicago:Ivan R. Dee Inc., 1993, S. 87.173 »Stalin Hits Anti-Semitism – Says It is “Most Dangerous Survival of Cannibalism”«,New York Times, 15. Januar 1931. Diese Aussage wurde in Moskau amVortag gegenüber der Jewish Telegraphic Agency abgegeben.94
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2. DokumenteNew York Times, 3. Mai
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Anhang: 2. Dokumente»Deutsche stel
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119, 130, 137Martine, Senator: 43Ma