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20797_Prp_Gist_BB Kopie - GIST 2008

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52 BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE DER KOOPERATIONBeispielhafte Ergebnisse der KooperationDie gemeinsam erarbeiteten Forschungsergebnissedokumentieren eindrücklich das große Potenzial derdeutsch-israelischen Zusammenarbeit. BeispielhafteErgebnisse konnten deutsch-israelische Projekte vorallem in den Bereichen Medizinforschung, Wassertechnologieund -management, Geistes- und Sozialwissenschaftensowie Chaosforschung erzielen.MedizinforschungDurch das Projektförderprogramm der Minerva Stiftung fürdas Weizmann Institut wurde Prof. Michael Sela in seinenbahnbrechenden Arbeiten über synthetische Polypeptidebei Antigenen unterstützt. Diese Forschungen hatten entscheidendenAnteil an der späteren Entwicklung der Immungenetiksowie von Medikamenten zur Behandlung bestimmterFormen der multiplen Sklerose.Prof. Ruth Arnon vom Weizmann Institut konntezwischen 1973 und 1978 Forschungen auf dem Gebiet derImmunchemie von Enzymen durchführen, die zur Entwicklungvon synthetischen Impfstoffen und zum Gebrauch vonsynthetischen Peptiden (künstlich hergestellten, kurzen Proteinstücken)in der Diagnose geführt haben. SynthetischePeptide sind für zahlreiche biochemische und diagnostischeNachweisverfahren unverzichtbar. Unter anderem kann dieForschung mit ihnen Krankheiten wie Krebs und AIDS aufspüren.Die BMBF-MOST-Kooperation sowie Programme derMinerva Stiftung förderten die Pionierarbeiten von Dr. MichelRevel vom Weizmann Institut in der industriellen Herstellungvon Interferon, einem Protein mit immunstimulierenderWirkung, das u. a. in der Therapie von multipler Sklerose,Hepatitis und Krebs angewendet wird. An diesen Arbeitenwaren deutsche Gastwissenschaftler und Gastwissenschaftlerinnenmaßgeblich beteiligt. Von der Entwicklung und Herstellungprofitieren deutsche Arzneimittelfirmen bis heute.Forschende am Deutschen Krebsforschungszentrum(DKFZ) in Heidelberg konnten in den vergangenen 32 Jahrengemeinsam mit ihren Kollegen und Kolleginnen des WeizmannInstituts, des Hadassah-Medical Centers und der Universitätenvon Jerusalem, Tel Aviv und Beer Sheva beachtlicheErgebnisse bei der Erforschung von Krebskrankheitenerzielen.Ein Projekt von Prof. Volker Schirrmacher vom DKFZund Prof. Israel Vlodavski vom Hadassah University Hospitalin Jerusalem lieferte seit 1983 wegweisendes Wissen zurMetastasierung von Tumorzellen zur Begründung einerTochtergeschwulst. Die beiden Forschergruppen konnten inelektronenmikroskopischen Aufnahmen erstmals festhalten,wie eine Tumorzelle die engen Kontakte der Endothelzellender Blutgefäßwand lockert und diese schließlich überwindet.Sie konnten darüber hinaus zeigen, dass heparinähnlicheSubstanzen Melanom- und Brustkrebszellen daran hindern,sich in der Lunge niederzulassen und Metastasen zu bilden.In einem anderen Projekt untersuchten Prof. OferMandelboim vom Lautenberg Center for General and TumorImmunology in Jerusalem und Dr. Frank Momburg vomDKFZ zwischen 2001 und 2003 die Erkennung und Vernichtungvon Tumorzellen durch sogenannte Natürliche Killer-(NK)-Zellen des Immunsystems. Die zellabtötende Funktionvon NK-Zellen wird durch eine Vielzahl von Signalen reguliert,die diese Zellen entweder aktivieren oder auch abschalten.Die Erforschung von aktivierenden Rezeptoren auf NK-Zellen und deren Bindungspartnern auf Tumorzellen ist vongrößtem Interesse, da die Hoffnung besteht, durch die gezielteVerstärkung von aktivierenden Bindungspartnern dieTumorzellen für den NK-Zell-Angriff besser zugänglich zumachen.Prof. Aaron Ciechanover von der medizinischen Fakultätdes Technions in Haifa hat 2005 den Nobelpreis für Chemiefür ein Forschungsthema erhalten, das von 1999 bis 2003von der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP) gefördertund schon in den 90er-Jahren mit Fördergeldern vonGIF und der VolkswagenStiftung vorbereitet worden war.Gemeinsam mit Prof. Avraham Hershko, seinem israelischenDoktorvater, und dem amerikanischen Wissenschaftler IrvinRose entdeckte er den durch Ubiquitin vermittelten zellulärenProteinabbau, einen Vorgang, der im Rahmen derKrebsforschung von großer Bedeutung für den Schutz vorTumoren ist. Dies war der erste Nobelpreis in den Wissenschaften,der an einen israelischen Forscher vergeben wurde.

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