Zukunft Schiene - Siemens Mobility
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focus como 09 | September 2012<br />
Hochgeschwindigkeitszüge wie der Velaro haben alle<br />
wesentlichen Komponenten doppelt an Bord<br />
Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit stehen immer<br />
im Fokus, für Fahrzeugingenieure sowieso.<br />
Denn die technischen Möglichkeiten der<br />
Einflussnahme sind vielfältig und reichen vom<br />
intelligenten Fahrzeugdesign über die Wahl der<br />
zuverlässigsten Komponenten bis hin zum Ersatzteil-Management<br />
nach Jahrzehnten des Betriebs.<br />
Wie aber lässt sich maximale Zuverlässigkeit wirklich<br />
erreichen? Welche Strategien verfolgen die<br />
<strong>Siemens</strong>-Ingenieure, um Züge und Bahnen nahezu<br />
hundertprozentig verfügbar zu machen?<br />
Manches leuchtet auf den ersten Blick ein:<br />
Robuste und bewährte Technologien tragen ihren<br />
Teil zu mehr Betriebssicherheit und geringerem<br />
Ausfallrisiko bei. Verschleißfreie und verschleißarme<br />
Systeme sollten ebenfalls stets sicher funktionieren<br />
und kaum Wartung benötigen. Redundanz,<br />
bei der eines von mehrfach vorhandenen Systemen<br />
im Falle einer Störung sofort die ausgefallene<br />
Funktion übernehmen kann, ist gleichfalls eine<br />
erprobte Strategie für mehr Zuverlässigkeit. So<br />
haben Hochgeschwindigkeitszüge wie der Velaro<br />
alle wesentlichen Komponenten wie Stromabnehmer,<br />
Energieversorgungssysteme oder Sensoren<br />
gleich zweifach an Bord. Sicherheitsrelevante Systeme<br />
wie etwa die Drehgestellüberwachung sind<br />
sogar nicht nur doppelt, sondern zusätzlich in verschiedenen<br />
Ausführungen eingebaut.<br />
Das Prinzip der verteilten Traktion, das <strong>Siemens</strong><br />
im gesamten Fahrzeugprogramm von der Avenio-<br />
Straßenbahn bis zum Velaro einsetzt, erweitert diese<br />
Redundanz-Strategie auf den Antrieb. Denn<br />
diese sogenannten Triebzüge werden nicht von<br />
Lokomotiven gezogen oder geschoben, sondern<br />
über die gesamte Zuglänge hinweg von motorisier-<br />
ten Drehgestellen angetrieben. Die arbeiten unabhängig<br />
voneinander: Selbst wenn eine Traktionseinheit<br />
ausfallen sollte, arbeiten die anderen mit<br />
voller Leistung weiter und bringen den Zug pünktlich<br />
ans Ziel.<br />
Plattformkonzept: Variation mit bewährten<br />
Komponenten<br />
Gleich aus mehreren Gründen hilfreich ist es, ganze<br />
Produktfamilien auf einer systematisch entwickelten<br />
Plattform aufzubauen – einer gemeinsamen<br />
technischen Basis für verschiedene Modelle.<br />
Auf einer solchen modularen Plattform lassen sich<br />
Baugruppen oder kundenspezifische Ausstattungsmerkmale<br />
leicht kombinieren. Die Vorteile: Wo<br />
gleiche Komponenten für verschiedene Fahrzeugvarianten<br />
verwendet werden, sinken die Entwicklungskosten.<br />
Zugleich kommen Optimierungen<br />
und Weiterentwicklungen im Laufe der Jahre idealerweise<br />
der gesamten Produktfamilie zugute und<br />
verbessern die Verfügbarkeit der Fahrzeuge.<br />
So ist beispielsweise die neue Metro-Plattform<br />
Inspiro – erste Züge werden Ende 2012 nach Warschau<br />
geliefert – mit zahlreichen Komponenten<br />
versehen, die sich in ähnlicher Konfiguration bestens<br />
bewährt haben. Die Fahrwerke etwa basieren<br />
auf jenen für die Metros in Oslo und Nürnberg, die<br />
Antriebe bewähren sich dort ebenfalls seit Jahren.<br />
Auch bei künftigen Aufträgen lassen sich dank des<br />
Optimiert: Die Bugklappe des neuen Velaro D<br />
erhielt eine einfache und robuste Mechanik.