Zukunft Schiene - Siemens Mobility
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como 09 | September 2012 focus<br />
Regen, Eis und Schneesturm: Bei -40 bis +45 Grad Celsius testet <strong>Siemens</strong> den Regionaltriebzug Desiro RUS<br />
für die Russischen Eisenbahnen (RZD) im Klima-Wind-Kanal. Im Inneren überwachen Sensoren Heizung und<br />
Klimaanlage, Luftbefeuchter und Heizmatten auf den Sitzen simulieren die Passagiere.<br />
Weiterhin entwickelten die <strong>Siemens</strong>-Ingenieure<br />
ein Konzept zur sicheren Belüftung der Fahrgasträume<br />
und der unter dem Zug liegenden<br />
Antriebseinheiten. Während beim Velaro E, der in<br />
Spanien zwischen Madrid und Barcelona unterwegs<br />
ist, sowie beim chinesischen Velaro CN die<br />
Kühlluft für die Antriebe stets von unten angesaugt<br />
wird, geschieht dies beim Velaro RUS nur<br />
im Sommer. Im Winter dagegen wird die Kühlluft<br />
vom Dachbereich über Luftkanäle nach unten in<br />
die Bodenwanne geleitet. Das verhindert, dass<br />
Flugschnee unter dem Zug die Ansaugkomponenten<br />
der Kühlung verstopft und die Antriebe<br />
überhitzen. Nur bei den sogenannten Laufwagen,<br />
deren Drehgestelle nicht angetrieben sind, wird<br />
die Luft innerhalb der Bodenwanne angesaugt<br />
und die Luftkanäle durch den Innenraum können<br />
zugunsten weiterer Sitzplätze entfallen.<br />
Klar ist, dass jeder neue Fahrzeugtyp, so auch der<br />
Desiro RUS, auf Herz und Nieren geprüft wird, unter<br />
anderem im Klima-Wind-Kanal von Rail Tec Arsenal<br />
(RTA) in Wien, einem Unternehmen, an dem auch<br />
<strong>Siemens</strong> beteiligt ist. In diesem weltweit einmaligen<br />
Klimalabor lassen sich extreme Wetterbedingungen<br />
perfekt simulieren: Auf Knopfdruck toben heftige<br />
Schneestürme mit feinsten Flocken oder pappigem<br />
Nassschnee. Anschließend heizen künstliche Sonnen<br />
den Zug auf und die RTA-Techniker überprüfen<br />
das Abtauverhalten. Alle Funktionen des Zuges, von<br />
der Klimaanlage über die Stromabnehmer bis hin<br />
zur Türmechanik, müssen unter solchen Bedingungen<br />
störungsfrei arbeiten. Um eine besonders hohe<br />
Zuverlässigkeit zu erreichen, geht <strong>Siemens</strong> deshalb<br />
bei den Tests meist weit über das Anforderungsprofil<br />
der Bahnkunden hinaus.<br />
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