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Zukunft Schiene - Siemens Mobility

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horizon como 09 | September 2012<br />

Wir müssen<br />

über die<br />

Investition in<br />

Intelligenz<br />

statt in Beton<br />

und Stahl<br />

nachdenken.<br />

Das heißt, dass neben baulichen und strukturellen<br />

Maßnahmen auch organisatorische Hürden<br />

abgebaut werden. Sind denn Tarifmodelle, Fahrpläne<br />

und Ticketverkauf noch zu kompliziert?<br />

Allerdings. Wenn Sie heute in einer fremden Stadt<br />

vor dem Ticketautomaten stehen und sich erstmal<br />

in Tarifzonen einarbeiten müssen, ist das ein riesiges<br />

Zugangshindernis. Da winken die Leute ab und<br />

nehmen ein Taxi. Man muss sich nicht auskennen<br />

müssen. Leute, die sich auskennen, haben meist<br />

ohnehin eine Monatskarte, die muss ich nicht<br />

mehr gewinnen.<br />

Das hat also weniger mit der Bahn selbst zu tun<br />

als mit Information und Kommunikation?<br />

Durch Internet und Smartphones zum Beispiel ist<br />

bereits eine fruchtbare Dynamik im Markt entstanden,<br />

weil hier Lösungen als IT-Dienstleistung<br />

auf dem Markt angeboten werden. Da bin ich also<br />

optimistisch – sofern die physischen Schnittstellen<br />

des multimodalen Verkehrs funktionieren.<br />

Nur müssen die Betreiber über das eigene System<br />

hinausgucken, und dieser Complete-mobility-<br />

Ansatz darf nicht nur ein Schlagwort sein, sondern<br />

muss in die Praxis umgesetzt werden. Wenn<br />

ich zum Beispiel mit dem Zug von Dresden Richtung<br />

Berlin unterwegs bin, ist der Fahrradwagen<br />

voll besetzt. Die Leute können und wollen mit<br />

dem eigenen Fahrrad nach Hamburg oder nach<br />

Sylt fahren. Das sind Erfolge im Kleinen, mit<br />

denen wir die verschiedenen Mobilitätsszenarien<br />

zusammenbinden können.<br />

Da stellt sich schnell auch die Frage<br />

nach den verfügbaren Kapazitäten.<br />

Leider leistet eine Eisenbahnstrecke<br />

heute weniger als eine sechsspurige<br />

Autobahn, weil physikalisch be dingt<br />

der Zugfolgeabstand zu groß sein<br />

muss für mehr Züge auf derselben<br />

Strecke. Die Straße erlaubt<br />

einfach mehr Kapazität pro<br />

Kilometer, allerdings wird das<br />

nur mit verteilter Intelligenz<br />

und mehr Personal<br />

er reicht, nämlich mit ei -<br />

nem eigenen Fahrer in<br />

jedem Wa gen. Spielt<br />

also der Personaleinsatz<br />

keine Rolle, bietet<br />

der Straßenverkehr<br />

ei nen hö heren<br />

Durch satz als die<br />

Eisenbahn mit<br />

ihren großen<br />

Bremsweg -<br />

ab ständen.

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