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Die gesamte Ausgabe 1/2008 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...

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Spannende Begegnungen<br />

Kinder und alte Menschen lernen voneinander. Foto: Rüffer<br />

Was wissen alte Menschen vom Leben der Kinder<br />

und Jugendlichen, und was die Jungen von der Welt<br />

der Alten? Oft nicht wirklich viel. Häufig leben Enkel<br />

weit entfernt von den Großeltern, sind Begegnungen der Generationen<br />

selten. Das <strong>Senioren</strong>- und Altenpflegeheim Versorgungshaus<br />

und Wiesenhüttenstift stellt in Kooperation mit der<br />

Carlo-Mierendorff-Schule allerdings spannende Kontakte her.<br />

Bereits im Sommer 2007 waren Bewohner des Wiesenhüttenstiftes<br />

zu Gast in der benachbarten Schule und sahen sich<br />

die Ergebnisse einer Schulprojektwoche an. Man bastelte<br />

auch schon gemeinsam, und einzelne Schüler haben intensiveren<br />

Kontakt zu Bewohnern des Hauses aufgebaut und<br />

besuchen sie ab und an. Ende November lud Heimdirektorin<br />

Beatrix Schorr zur ersten gemeinsamen Chorprobe ein. Das<br />

Ziel: ein Weihnachtskonzert. Was sang man früher in der Weihnachtszeit<br />

und welche Lieder gefallen Kindern von heute?<br />

Fragen, über die man sich gemeinsam verständigte und näher<br />

kam. Weitere Begegnungen gab es beim Plätzchenbacken.<br />

Wenn die Oma weit weg ist<br />

Ingrid <strong>Die</strong>zelski (79) war bei den Chorproben mit dabei. Sie<br />

sagt: „Ich habe gerne mit jungen Leuten zu tun.” Anfangs hätten<br />

Kinder und Jugendliche „immer ein bisschen Angst, weil<br />

sie nicht wissen, wie sie mit uns Älteren reden sollen, aber<br />

die meisten haben es dann doch ganz gut herausgefunden“.<br />

Das Gros der Schüler im Chor vermisst den eigenen Opa, die<br />

eigene Oma. Zebi zum Beispiel. Er ist zwölf Jahre alt. Seine<br />

Großmutter und seine Urgroßmutter leben im weit entfernten<br />

Afghanistan. „Ich kenne die gar nicht richtig“, sagt er, „da<br />

gibt es nur ein paar Videos“. Davina (elf Jahre) kennt nur die<br />

Stimmen ihrer Großeltern, wenn sie vom Kongo aus mit ihrer<br />

Enkelin telefonieren. Saray ist zwölf und ihre Oma lebt in<br />

Kolumbien. Sie mag es, bei den Chorproben inmitten der vielen<br />

älteren Frauen zu sitzen, wünscht sich am liebsten eine<br />

Ersatzoma. Vielleicht findet sie ja eine. Saray sagt: „Es ist<br />

spannend zu hören wie Leute früher gedacht haben.“ Den<br />

Freunden Pascal und Michael geht es ganz ähnlich. Sie kommen<br />

regelmäßig in das Wiesenhüttenstift und besuchen einzelne<br />

Bewohner. Michael hat eine ältere Dame kennen<br />

gelernt. „Einmal habe ich ihr eine CD eines Opernsängers<br />

von zuhause mitgebracht.“<br />

Mitarbeiter sind dabei<br />

Das Wiesenhüttenstift hat bereits weitere Pläne. So soll es<br />

ein Sportfest geben, bei dem Schüler gegen Mitarbeiter des<br />

Heimes antreten, die Heimbewohner können ihre Favoriten<br />

dann anfeuern. Und ein gemeinsames Karnev<strong>als</strong>fest ist geplant.<br />

Interesse am Chor und am gemeinsamen Basteln haben<br />

auch Mitarbeiterinnen angemeldet. „Für sie ist es eine Chance,<br />

sich positiv in der Öffentlichkeit zu präsentieren“, sagt Direktorin<br />

Schorr. Damit könne man das über Medienberichte<br />

transportierte Negativbild von Pflegekräften korrigieren und<br />

zeigen, dass es bei allen möglichen Missständen auch anders<br />

gehe. Für die 22-jährige Altenpflegeschülerin Stephanie Meder<br />

hat das Ganze aber auch noch eine andere Bedeutung: „Bei<br />

der Arbeit hat man oft nicht genug Zeit, um die Heimbewohner<br />

wirklich kennen zu lernen. Hier aber ist das anders“.<br />

Für die Lehrerin Marion Barthelmies ermöglicht die Zusammenarbeit<br />

zwischen Schule und Altenheim auch eine größere<br />

Sensibilisierung füreinander. „<strong>Die</strong> Kinder machen einfach<br />

auch mal die Erfahrung, dass ältere Menschen langsamer<br />

gehen und ihnen vieles zu laut ist“.<br />

Vieles können Kinder wie Ältere <strong>als</strong>o voneinander lernen,<br />

Gelassenheit zum Beispiel. Leonie etwa findet die vielen Stockwerke<br />

im Heim verwirrend. Heimbeiratsvorsitzende Lotte<br />

Fuchs (82) winkt lässig ab: „Ihr müsst einfach im Kreis gehen.“<br />

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