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Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken

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<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Heuschrecken</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> BAFU / SZKF 2007 22<br />

Abb. 5 > Verbreitungskarte von Chorthippus pullus, Kiesbank-Grashüpfer, in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

vor 1960, 1960–2001, 2002–2005<br />

CSCF 2007<br />

Wie die vorhergehenden <strong>Arten</strong> war auch Locusta migratoria in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> immer an<br />

die grossen Auen gebunden. Die Art ist aus den meisten Gebieten verschwunden und<br />

wird heute nur noch von einigen Tessiner Standorten gemeldet. Vereinzelt wird sie<br />

noch an ihren Primärstandorten gefunden, aber es werden auch Beobachtungen von<br />

Sekundärstandorten wie Steinbrüche und Ackerland – insbeson<strong>der</strong>e Stoppelfel<strong>der</strong> –<br />

gemeldet. Die letzten Tessiner Standorte werden regelmässig aus Italien aufgestockt.<br />

Es ist unwahrscheinlich, dass sich im Tessin stabile Populationen erhalten können ohne<br />

diese Zuwan<strong>der</strong>ung aus Italien.<br />

Oedaleus decorus ist im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t stark zurückgegangen und kommt nur noch an<br />

einigen Standorten im Wallis vor: Ein Standort mit einer grossen Population sowie<br />

zwei einzelne Individuen wurden kürzlich im Oberwallis entdeckt. Diese kommen zu<br />

den schon bekannten Standorten im Val d’Hérens hinzu, wo sich die Art halten konnte.<br />

Ihr Lebensraum wird durch die Ausbreitung <strong>der</strong> Rebberge und <strong>der</strong> Siedlungsgebiete<br />

bedroht, zudem sind die Walliser Populationen sehr isoliert – die nächsten, zurzeit<br />

bekannten Populationen befinden sich im Aostatal (I) (Carron et al. 1995) und im<br />

Departement Ain (F). Die Situation dieser Art ist folglich sehr besorgniserregend.<br />

Früher wurde sie auch im Tessin beobachtet, wo sie aber nicht mehr festgestellt werden<br />

konnte. Zudem bezeichnete Nadig (1961) sie für den insubrischen Raum als sehr<br />

selten.<br />

Saga pedo ist eine <strong>der</strong> seltensten Tierarten <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Sie ist nur von zwei Regionen<br />

bekannt, wo die Populationen sehr isoliert sind: im Rhonetal zwischen Salvan und<br />

Isérables sowie im Rheintal bei Chur. Sie lebt in mit Dornbüschen durchsetzten, step-

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