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Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken

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5 > Interpretation und Diskussion <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> 37<br />

5 > Interpretation und Diskussion<br />

<strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />

5.1 Vergleich mit <strong>der</strong> vorherigen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />

Die erste <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Heuschrecken</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (Nadig & Thorens 1994), welche<br />

vor dem Erscheinen des Atlas dieser Tiergruppe (Thorens & Nadig 1997) publiziert<br />

worden ist, basiert auf an<strong>der</strong>en Kriterien als die neu erstellte <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>. Da sich zudem<br />

<strong>der</strong> Kenntnisstand in den letzten zehn Jahren bemerkenswert verbessert hat, darf <strong>der</strong><br />

Vergleich nur mit grosser Vorsicht durchgeführt werden.<br />

5.1.1 Vergleichbares vergleichen<br />

Tabelle 3 fasst die Anzahl beurteilter (in eine Gefährdungskategorie eingestufter) <strong>Arten</strong><br />

für die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> (RL) von 1994 und von 2007 pro RL-Kategorie zusammen und<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt das oben erwähnte Problem. Es ist klar ersichtlich, dass die Kategorien<br />

<strong>der</strong> beiden RL-<strong>Liste</strong>n nur teilweise übereinstimmen und dass ein nicht zu vernachlässigen<strong>der</strong><br />

Unterschied besteht einerseits zwischen den <strong>Arten</strong>listen (Referenzlisten),<br />

die den beiden RL zugrunde liegen, und an<strong>der</strong>erseits zwischen <strong>der</strong> gesamten Anzahl<br />

<strong>Arten</strong> (110 im Jahr 1994; 105 im Jahr 2007), auf <strong>der</strong>en Basis die Anteile gefährdeter<br />

<strong>Arten</strong> berechnet wurden. Diese Unterschiede lassen sich auf drei Hauptursachen zurückführen:<br />

1. Gemäss den Richtlinien <strong>der</strong> IUCN dürfen nur einheimische <strong>Arten</strong> im Rahmen einer<br />

<strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> berücksichtigt werden. Dies schliesst alle <strong>Arten</strong> von <strong>der</strong> Referenzliste<br />

aus, die eingeführt sind o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Nachweise für die <strong>Schweiz</strong> unsicher sind.<br />

2. Keine Art wurde 1994 <strong>der</strong> Kategorie 4b (Status unbestimmt) zugeteilt, während<br />

2007 drei <strong>Arten</strong> <strong>der</strong> Kategorie DD (ungenügende Datengrundlage) zugeteilt wurden.<br />

3. Mehrere, zweifellos einheimische <strong>Arten</strong> wurden erst nach 1994 in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

entdeckt (Leptophyes albovittata, Platycleis tessellata, Stenobothrus stigmaticus,<br />

Tetrix ceperoi).<br />

In diesem Sinne darf sich je<strong>der</strong> Vergleich dieser beiden <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n nur auf die 98<br />

gemeinsamen <strong>Arten</strong> beziehen. Die entsprechend angepassten Zahlen sind in <strong>der</strong> Tabelle<br />

3 in Klammern aufgeführt. Sie unterstreichen die konzeptionellen Unterschiede<br />

zwischen den beiden <strong>Liste</strong>n, sinkt doch <strong>der</strong> Anteil gefährdeter <strong>Arten</strong> von 62 % (Kategorien<br />

0-3) im Jahr 1994 auf 37 % (Kat. RE-VU) im Jahr 2007.<br />

Der Hauptgrund für diesen Unterschied (-25 %) liegt keineswegs in <strong>der</strong> verbesserten<br />

Qualität <strong>der</strong> von <strong>Heuschrecken</strong> besiedelten Lebensräume, son<strong>der</strong>n in methodischen<br />

Unterschieden. Die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> 2007 basiert auf <strong>der</strong> Schätzung <strong>der</strong> Aussterbewahr-

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