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Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Heuschrecken

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<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Heuschrecken</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> BAFU / SZKF 2007 32<br />

3.9 Nicht beurteilt (NE)<br />

Mehrere Gruppen von <strong>Arten</strong> wurden dieser Kategorie zugeteilt; sie wurden folglich im<br />

Verfahren zur Einstufung in die Gefährdungskategorie nicht berücksichtigt.<br />

> Synanthrope, einheimische <strong>Arten</strong>: Gryllomorpha dalmatina, welche im Tessin<br />

innerhalb o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nähe von Siedlungen, in Brücken- und Tunnelkonstruktionen<br />

sowie in Verkehrsbauwerken lebt, und Acheta domesticus, welche regelmässig von<br />

Terrarienliebhabern gezüchtet wird.<br />

> Eingeführte, ausländische <strong>Arten</strong>: Gryllomorpha uclensis, Tachycines asynamorus<br />

und Gryllodes supplicans, für Letztere erfolgte erst kürzlich <strong>der</strong> Erstnachweis für die<br />

<strong>Schweiz</strong> (Buschmann & Becker 2004).<br />

> Unsichere <strong>Arten</strong>: Sie sind nur aus <strong>der</strong> Literatur belegt, und/o<strong>der</strong> ihr Vorkommen<br />

wurde bis heute nie bestätigt, so Acrida turrita, Decticus albifrons, Dociostaurus<br />

genei, D. maroccanus, Euchorthippus pulvinatus, Isophya pyrenaea, Myrmecophilus<br />

acervorum und Tylopsis lilifolia.<br />

Antaxius beieri wurde von Harz (1966) aufgrund eines einzigen Männchens aus<br />

Sonogno im Verzascatal beschrieben. Die Art wurde trotz wie<strong>der</strong>holter Suche nicht<br />

wie<strong>der</strong>gefunden, und die Herkunft dieses Individuums wird heute allgemein als<br />

vermutlich falsch betrachtet.<br />

Xya pfaendleri wurde ebenfalls für die <strong>Schweiz</strong> gemeldet aufgrund von zwei<br />

Exemplaren in <strong>der</strong> Sammlung Maerky im Museum Genf – diese wurden von Harz<br />

(1970) als Paratypen belegt, und ihre Identifikation durch Kurt K. Günther bestätigt.<br />

Trotzdem wurde die Art nicht beurteilt. Denn aufgrund <strong>der</strong> zahlreichen Probleme<br />

bezüglich <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Belege in <strong>der</strong> Sammlung Maerky, sowohl bei den <strong>Heuschrecken</strong><br />

als auch bei den an<strong>der</strong>en Insektengruppen, ist grösste Vorsicht geboten.<br />

Die Analyse <strong>der</strong> Verbreitung von X. pfaendleri unterstützt diese Entscheidung, da<br />

an<strong>der</strong>e Nachweise aus dem Einzugsgebiet <strong>der</strong> Rhone fehlen (Voisin 2003, Sardet &<br />

Defaut 2004). Die westliche Verbreitungsgrenze dieser Art liegt in Österreich in <strong>der</strong><br />

Region des Neusiedlersees (Günther 1990, Berg & Zuna-Kratky 1997).<br />

> Im Verlaufe des Projektes entdeckte <strong>Arten</strong>: Troglophilus cavicola galt als unsichere<br />

Beobachtung, da sie aus dem Puschlav nur aufgrund einer Zeichnung gemeldet<br />

worden war (Thorens & Nadig 1997). Ihre Identität konnte aber bestätigt<br />

werden, als die Art 2004 wie<strong>der</strong>gefunden wurde (Germann et al. 2005).<br />

Acrotylus patruelis wurde im Rahmen des <strong>Rote</strong>-<strong>Liste</strong>-Projektes 2003 an <strong>der</strong> Mündung<br />

<strong>der</strong> Maggia, 2004 dann auch an zwei weiteren Stellen entdeckt (Sardet et al.<br />

2005). Zu erwähnen ist, dass diese im Mittelmeerraum eher an sandigen Ufern vorkommende<br />

Art bereits von Nadig (1961) 25 km südlich von Chiasso in <strong>der</strong> Provinz<br />

Brianza (I) beobachtet worden ist.

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