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18 ANFÄNGE Jubel vor dem ehemaligen Hotel Bergischer Hof wo Toni Turek und die Fußballnationalmannschaft 1954 nach ihrem WM-Sieg untergebracht waren Foto: Archiv GA 100 Jahre SSB Bonn e.V.
nicht mehr als 800 Sportler am Start“, so Josef Holthausen in seiner Bonner Sportgeschichte. Der Deutsche Reichsbund mutierte zum Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen, der im Juli 1939 erneut ein Kreissportfest ausrichtete. Ansonsten sind die Fakten dürftig, da die „Überlieferung der Bonner Stadtverwaltung fast ausnahmslos an der kritischen Schwelle 1933 abreißt“, wie es in einer Veröffentlichung des Stadtarchivs heißt. Der Neuanfang nach dem Krieg begann im Chaos wie auf allen Gebieten. So die Bestandsaufname von Stadtjugendpfleger und Turnwart Willi Detrois in den offiziellen Mitteilungen des Zweckverbandes für Leibesübungen, der sich schon 1946 neu konstituierte. „Noch leben wir in Wüsten. Zu den Oasen gehört der Sport“, schrieb ein Journalist. Es entstanden Fachsparten, die Ausschüsse bildeten, um mit Genehmigung der Besatzungsbehörden den Sport in geordnete Bahnen zu lenken. Dr. Hubert Claessen, lange Vorsitzender des BFV und Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes, übernahm den Vorsitz, den er bis zur Jahreshauptversammlung 1949 innehatte. 1949 erlebte die kommende Bundeshauptstadt die Bundesfeier der deutschen Sportjugend. „Jugendfragen stehen zwar nicht im Grundgesetz, aber in unserem Herzen“, rief Bundespräsident Theodor Heuss am 25. September 20000 Menschen in der Gronau zu. Erstmals wehte nach der tags zuvor im Museum Koenig erfolgten Bildung des Nationalen Olympischen Komitees die Olympische Flagge, dort wo heute am Langen Eugen die UN- Flagge flattert. Beifall erntete Heuss, als er den Schlager zitierte: „Der Theodor, der Theodor, der steht bei uns im Fußball-Tor. Sagen wir es richtiger: Ich stehe jetzt im Bundes-Tor.“ Die Bundesfeier der deutschen Sportjugend war mit einem Treffen der Schuljugend und der Jugendverbände vor dem Alten Rathaus eingeleitet worden. Sie fand sonntags ihre Fortsetzung. „Papa“ Heuss empfing an der Rheinseite des Bundeshauses unterschiedlichste Stafetten: Läufer aus Frankfurt, Autos aus Hamburg, Radfahrer aus München, Motorradfahrer aus Berlin. Während der Veranstaltung paradierten 700 Ruderboote, 600 Kanus und 40 Segelboote mit den hiesigen Wassersportlern an der Präsidententribüne vorbei. Kanzler Konrad Adenauer ließ im Kabinettsprotokoll festhalten: Die German-Open im Syncorn-Schwimmen sind europaweit Treffpunkt der besten Sportlerinnen im Frankenbad Foto: Roland Friese ANFÄNGE „Gestern war ein Jugendtag in Bonn. Ein solches Band zwischen Bevölkerung und Parlament ist natürlich wichtig.“ 1951 gab es wieder „Vaterstädtische Festspiele“, wohlgemerkt keine „Vaterländischen“. Höhepunkt der ersten Nachkriegsveranstaltung war neben den Stadtmeisterschaften ein Sportfest der Bonner Volksschulen. „Vor 5000 begeisterten Zuschauern zeigten an einem Mittwochnachmittag 2000 Schüler und Schülerinnen ein einmaliges Programm,“ erinnert sich Chronist Holthausen. Es ging aufwärts. 400 000 Mark stellte die Stadt schon 1954 für den Sport zur Verfügung, wie die Delegierten der 54 Turn- und Sportvereine des Zweckverbandes bei ihrer Jahreshauptversammlung im alten Stadthaus am Bottlerplatz dankbar registrierten. „Erfreulich hoch“ nannte das sogar der Sportreferent des Bundesinnenministeriums, da auf „Bundesebene in einem gleichlautenden Etat lediglich 600000 Mark zur Verfügung standen“. ☞ 100 Jahre SSB Bonn e.V. 19
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