anfänge - Stadtsportbund Bonn eV
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SENIOREN<br />
Sonderbereich Seniorensport<br />
Seit Ende der 1980er Jahre wird der „Sport der Älteren“<br />
im Rahmen der Breitensportentwicklung des Landessportbundes<br />
NRW mit Unterstützung der Landeregierung<br />
als ein neues Aufgabenfeld gefördert.<br />
Dieser Sonderbereich hatte schon seit etlichen Jahren<br />
außerhalb der Sportinstitutionen in verschiedenen sozialen<br />
Einrichtungen Fuß gefasst. Als besonderes Vorbild<br />
kann das Deutsche Rote Kreuz genannt werden, das mit<br />
einer beachtlichen konzeptionellen Basis eine eigene<br />
Übungsleiterausbildung aufgebaut hatte. Schon im Jahre<br />
1970 wurden in den Kreisverbänden des DRK die ersten<br />
Altengymnastikgruppen gegründet. Im Laufe der folgenden<br />
Jahre wurden die Aktivitäten auf die Wassergymnastik<br />
und den Seniorentanz ausgeweitet, und 1990 konnte der<br />
Verband anlässlich seiner 20jährigen Arbeit mit dem<br />
Alterssport in seiner Bundesschule in Meckenheim bei<br />
<strong>Bonn</strong> ein großes Symposium feiern.<br />
Als weiterer wichtiger Vorläufer des Seniorensports darf<br />
das Modell „Sport für betagte Bürger“ in Mönchengladbach<br />
gelten, das durch Privatinitiative bereits im Jahre<br />
1968 entstanden ist und wesentlich über den Deutschen<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverband mitfinanziert wurde und<br />
im Selbstverständnis – zukunftweisend! – eine Organisation<br />
eines „sozialen Altensports“ war. Als einmalig darf<br />
hervorgehoben werden, dass es den rührigen Gründern<br />
um die damalige erste Vorsitzende Käthe Stroetges gelungen<br />
war, in ihrer Stadt ein eigenes Sportzentrum für<br />
betagte Bürger zu errichten.<br />
Als eine besonders auch für den <strong>Bonn</strong>er Raum wichtige wissenschaftliche<br />
Stütze kann schließlich die Arbeit der national<br />
und international renommierten Gerontologin, Frau Professor<br />
Ursula Lehr, gelten, die aufbauend auf ihr Standardwerk<br />
„Psychologie des Alterns“ für das inzwischen zum<br />
Gemeingut gewordene moderne Bild der selbständigen<br />
und aktiven Älteren warb. Damit hatte sie für alle Konzepte<br />
des Seniorensports oder des Alterssports oder der 60-plus-<br />
Initiativen eine Grundorientierung vorgegeben. Profitiert<br />
haben davon viele <strong>Bonn</strong>er Senioren, die als Gasthörer ihre<br />
Veranstaltungen an der <strong>Bonn</strong>er Universität besuchten, zu<br />
denen sich auch der Verfasser dieser Zeilen zählt. Beeinflusst<br />
wurden aber auch viele Seniorensportfunktionäre<br />
und -interessierte, die auf den diversen Fortbildungsveranstaltungen,<br />
Fachtagungen und Projektkonferenzen ihre<br />
Gastvorträge oder ihre Statements zu zentralen Fragen, wie<br />
z.B. zur demografischen Entwicklung oder zur besonderen<br />
Situation der älteren Frauen, diskutierten.<br />
Beim Landessportbund NRW bildete sich zuerst eine Expertenrunde,<br />
die sog. „Landesarbeitsgemeinschaft Sport mit<br />
44 100 Jahre SSB <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
Älteren“, ein Zusammenschluss von Vertretern des Landessportbundes,<br />
des Rheinischen und des Westfälischen Turnerbundes<br />
sowie des Kultusministeriums, die dann zwei<br />
Jahre später in einen eigenen, dem Präsidium direkt unterstellten<br />
„Ausschuss Sport mit Älteren“ überging. Dieser<br />
wurde geleitet von dem Mitglied des Landtages, Uwe Herder,<br />
was sich für die politische Durchsetzung der neuen<br />
Schwerpunkte und Konzepte als sehr förderlich erwies.<br />
Da es schon nach den ersten Überlegungen zur Konkretisierung<br />
des Generalauftrags „Förderung des Sports mit<br />
Älteren“ klar war, dass es um Konzepte und Maßnahmen<br />
zur Steigerung der Teilnehmer- und Mitgliederzahlen<br />
gehen müsse, war es auch nicht strittig, dass eine breite<br />
Mobilisierung der Vereine vor Ort vonnöten war. Die Zahl<br />
der älteren Mitglieder – so das Credo des damaligen Vizepräsidenten<br />
des LSB, Johannes Eulering, – sollte in den<br />
nächsten 10 Jahren verzehnfacht werden.<br />
Auf diesem Wege kam das Thema Seniorensport Anfang<br />
der neunziger Jahre auch im <strong>Bonn</strong>er <strong>Stadtsportbund</strong> auf<br />
die Tagesordnung. Wegen günstiger lokaler Besonderheiten<br />
bzw. besonderer personeller Umstände bekam das<br />
neue Aufgabenfeld beim <strong>Stadtsportbund</strong> in den Folgejahren<br />
eine hohe Priorität.<br />
Da waren einmal die naheliegenden Kontakte zu dem hiesigen<br />
Sportwissenschaftlichen Institut (SWI) der Universität<br />
<strong>Bonn</strong>. 1<br />
Diese bekamen dadurch eine erhöhte Aktualität, dass an<br />
diesem Institut der bisherige Studienschwerpunkt für Studierende<br />
für das Lehramt am Gymnasium (und für die<br />
Realschule) aufgegeben werden musste und seit dem WS<br />
1990/91 ein neuer Magisterstudiengang Sportwissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt Alterssport eingerichtet<br />
wurde.<br />
Die bisherigen Beziehungen konnten dadurch intensiviert<br />
werden, dass ein Dozent des Instituts, dessen<br />
besonderer Arbeits- und Forschungsschwerpunkt schon<br />
seit den siebziger Jahren der Seniorensport war, als Beisitzer<br />
in den Vorstand des SSB <strong>Bonn</strong> gewählt worden<br />
war.<br />
Außerdem war auch der Umstand ein Pluspunkt für <strong>Bonn</strong>,<br />
dass Sandra Horschel, eine der ersten Absolventinnen des<br />
neuen Magister-Studiengangs, beim LSB in dem Arbeitsbereich<br />
„Sport der Älteren“ eine Anstellung fand, der sich<br />
dadurch zum Glücksfall entwickelte, dass diese Seniorensport-Expertin<br />
als Breitensportreferentin zum SSB <strong>Bonn</strong><br />
wechselte.