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anfänge - Stadtsportbund Bonn eV

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RINGEN<br />

Geldnot zwingt den TKSV zum Rückzug<br />

Unter „kaiserlicher Protektion“ standen<br />

in <strong>Bonn</strong> die Ringer. Prinzessin<br />

Victoria von Schaumburg-Lippe, die<br />

Schwester Kaiser Wilhelms II., war<br />

dem <strong>Bonn</strong>er Schwerathletik-Sport<br />

ausgesprochen zugetan und übernahm<br />

bei großen Ringerturnieren oft<br />

die Schirmherrschaft. So hatte sie<br />

auch den „Fürstenpreis“, einen silbernen<br />

Becher mit Gravur, ausgesetzt. Er<br />

wurde alljährlich anlässlich der „Vaterländischen<br />

Festspiele“ in der Gronau<br />

ausgerungen, deren Endkämpfen<br />

neben der Prinzessin auch viele Offiziere<br />

der <strong>Bonn</strong>er Königshusaren beiwohnten.<br />

Und diese Endkämpfe waren stets<br />

interessant, gab es doch keine<br />

Gewichtsklassen. Das gefiel den<br />

behäbigen Schwergewichtlern gar<br />

nicht, machten ihnen doch die Leichtgewichte<br />

schwer zu schaffen. Von<br />

besonderer Rasanz war der Endkampf<br />

1913, als der Leichtgewichtler Heinrich<br />

Zander auf den gut 80 Pfund schwereren<br />

<strong>Bonn</strong>er Gastwirt Fritz Vidua traf<br />

und ihn auf die Schultern legte.<br />

Ringer-Turniere in <strong>Bonn</strong>, das waren<br />

auch nach Ende des Ersten Weltkrieges<br />

gesellschaftliche Ereignisse. Bei internationalen<br />

Turnieren in der Beethovenhalle<br />

und im Dreikaisersaal mussten<br />

die Räumlichkeiten häufig wegen Überfüllung<br />

polizeilich geschlossen werden.<br />

Ein neuer Start wurde nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg bereits im Dezember<br />

1945 versucht. Zwischen „Eiche <strong>Bonn</strong>“<br />

und „Siegfried 02 <strong>Bonn</strong>-Süd“ kam es<br />

zu interessanten Lokalbegegnungen<br />

auf dem Reuterplatz oder in den zu<br />

dieser Zeit oft in <strong>Bonn</strong> weilenden Zirkussen<br />

auf dem Frankenplatz. Den<br />

Stellenwert des Ringens in <strong>Bonn</strong> verdeutlichen<br />

auch die zahlreichen deutschen<br />

Meisterschaften und Länderkämpfe<br />

im Metropoltheater am Markt,<br />

im Festsaal Kemp, in der Hans-Riegel-<br />

Halle in Kessenich und in der Duisdorfer<br />

Sporthalle an der Schmittstraße.<br />

64 100 Jahre SSB <strong>Bonn</strong> e.V.<br />

2000 Zuschauer sahen im Januar 1959<br />

die deutsche 4:5-Niederlage gegen<br />

die Türkei.<br />

Das weitere Ringer-Geschehen in<br />

<strong>Bonn</strong> ist eng mit dem Duisdorfer Peter<br />

Nettekoven verknüpft. Der Weltergewichtler<br />

setzte Anfang der 50-er Jahre<br />

seine ersten Griffe beim Turn- und<br />

Kraftsportverein (TKSV) Duisdorf.<br />

Heute trainiert er mit großem Erfolg<br />

die Duisdorfer Bundesligamannschaft.<br />

Dazwischen liegen elf deutsche<br />

Meistertitel, die Teilnahme an<br />

sechs Weltmeisterschaften, den Olympischen<br />

Spielen in Mexiko und an drei<br />

Europameisterschaften sowie zahllose<br />

Länderkämpfe. Nettekoven, der<br />

in dieser Zeit für den Rekordmeister<br />

Heros Dortmund auf die Matte ging,<br />

war in den 60-er Jahren einer der<br />

bekanntesten deutschen Ringer.<br />

Als er 1967 das Training bei seinem Heimatverein<br />

übernahm, stiegen die Duisdorfer<br />

in kurzer Folge von der Bezirksklasse<br />

bis in die Bundesliga auf. Namen<br />

wie Peter Diefenthal, Rolf Monschau,

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