anfänge - Stadtsportbund Bonn eV
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nicht mehr als 800 Sportler am Start“, so Josef Holthausen<br />
in seiner <strong>Bonn</strong>er Sportgeschichte. Der Deutsche<br />
Reichsbund mutierte zum Nationalsozialistischen<br />
Reichsbund für Leibesübungen, der im Juli 1939 erneut<br />
ein Kreissportfest ausrichtete. Ansonsten sind die Fakten<br />
dürftig, da die „Überlieferung der <strong>Bonn</strong>er Stadtverwaltung<br />
fast ausnahmslos an der kritischen Schwelle<br />
1933 abreißt“, wie es in einer Veröffentlichung des<br />
Stadtarchivs heißt.<br />
Der Neuanfang nach dem Krieg begann im Chaos wie auf<br />
allen Gebieten. So die Bestandsaufname von Stadtjugendpfleger<br />
und Turnwart Willi Detrois in den offiziellen<br />
Mitteilungen des Zweckverbandes für Leibesübungen, der<br />
sich schon 1946 neu konstituierte. „Noch leben wir in<br />
Wüsten. Zu den Oasen gehört der Sport“, schrieb ein Journalist.<br />
Es entstanden Fachsparten, die Ausschüsse bildeten,<br />
um mit Genehmigung der Besatzungsbehörden den<br />
Sport in geordnete Bahnen zu lenken. Dr. Hubert Claessen,<br />
lange Vorsitzender des BFV und Schatzmeister des<br />
Deutschen Fußball-Bundes, übernahm den Vorsitz, den er<br />
bis zur Jahreshauptversammlung 1949 innehatte.<br />
1949 erlebte die kommende Bundeshauptstadt die<br />
Bundesfeier der deutschen Sportjugend. „Jugendfragen<br />
stehen zwar nicht im Grundgesetz, aber in unserem Herzen“,<br />
rief Bundespräsident Theodor Heuss am 25. September<br />
20000 Menschen in der Gronau zu. Erstmals<br />
wehte nach der tags zuvor im Museum Koenig erfolgten<br />
Bildung des Nationalen Olympischen Komitees die Olympische<br />
Flagge, dort wo heute am Langen Eugen die UN-<br />
Flagge flattert. Beifall erntete Heuss, als er den Schlager<br />
zitierte: „Der Theodor, der Theodor, der steht bei uns im<br />
Fußball-Tor. Sagen wir es richtiger: Ich stehe jetzt im Bundes-Tor.“<br />
Die Bundesfeier der deutschen Sportjugend war mit<br />
einem Treffen der Schuljugend und der Jugendverbände<br />
vor dem Alten Rathaus eingeleitet worden. Sie fand<br />
sonntags ihre Fortsetzung. „Papa“ Heuss empfing an<br />
der Rheinseite des Bundeshauses unterschiedlichste<br />
Stafetten: Läufer aus Frankfurt, Autos aus Hamburg,<br />
Radfahrer aus München, Motorradfahrer aus Berlin.<br />
Während der Veranstaltung paradierten 700 Ruderboote,<br />
600 Kanus und 40 Segelboote mit den hiesigen Wassersportlern<br />
an der Präsidententribüne vorbei. Kanzler<br />
Konrad Adenauer ließ im Kabinettsprotokoll festhalten:<br />
Die German-Open im Syncorn-Schwimmen sind europaweit<br />
Treffpunkt der besten Sportlerinnen im Frankenbad<br />
Foto: Roland Friese<br />
ANFÄNGE<br />
„Gestern war ein Jugendtag in <strong>Bonn</strong>. Ein solches Band<br />
zwischen Bevölkerung und Parlament ist natürlich wichtig.“<br />
1951 gab es wieder „Vaterstädtische Festspiele“, wohlgemerkt<br />
keine „Vaterländischen“. Höhepunkt der<br />
ersten Nachkriegsveranstaltung war neben den Stadtmeisterschaften<br />
ein Sportfest der <strong>Bonn</strong>er Volksschulen.<br />
„Vor 5000 begeisterten Zuschauern zeigten an einem<br />
Mittwochnachmittag 2000 Schüler und Schülerinnen<br />
ein einmaliges Programm,“ erinnert sich Chronist Holthausen.<br />
Es ging aufwärts. 400 000 Mark stellte die Stadt schon<br />
1954 für den Sport zur Verfügung, wie die Delegierten der<br />
54 Turn- und Sportvereine des Zweckverbandes bei ihrer<br />
Jahreshauptversammlung im alten Stadthaus am Bottlerplatz<br />
dankbar registrierten. „Erfreulich hoch“ nannte das<br />
sogar der Sportreferent des Bundesinnenministeriums,<br />
da auf „Bundesebene in einem gleichlautenden Etat lediglich<br />
600000 Mark zur Verfügung standen“. ☞<br />
100 Jahre SSB <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
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