anfänge - Stadtsportbund Bonn eV
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Ernst Moritz Arndt (1860) erreichten die <strong>Bonn</strong>er Turner<br />
durch eine von allen deutschen Turnvereinen unterstützte<br />
Massenpetition, dass das Arndthaus der Stadt <strong>Bonn</strong> übergeben<br />
wurde mit der Aufgabe, den Platz vor dem Haus für<br />
alle Zeiten turnerischen Zwecken zu widmen“ (F. A.<br />
Schmidt). Der Arndtplatz bleibt dann viele Jahre der einzige<br />
Turn- und Spielplatz. Im Oktober 1880 entsteht in einer<br />
ehemaligen Klosterkirche an der Kapuzinerstraße <strong>Bonn</strong>s<br />
erste Turnhalle. Im Juli 1876 wird der Gau Sieg-Rhein<br />
gegründet. Erster Beitritt: <strong>Bonn</strong>er Turnverein und Siegburger<br />
Turnverein. Später mit dabei: „Vater Jahn“ in Poppelsdorf<br />
(1888), „Rheinland“ in Kessenich (1893) oder ATV<br />
<strong>Bonn</strong> (1894).<br />
Mitbegründer des Gaus war Turninspektor Fritz Schröder,<br />
neben Ferdinand August Schmidt einer der bedeutenden<br />
Sportpioniere der Kaiserzeit. Er war Stadtverordneter,<br />
Turninspektor für die <strong>Bonn</strong>er Schulen, Gauturnwart, Organisator<br />
der Vaterländischen Festspiele und Rheinischen<br />
Bannerwettkämpfe sowie Vorstandsmitglied im Vorläufer<br />
des <strong>Stadtsportbund</strong>es. Unzählige Turnlehrer und Turnlehrerinnen<br />
sind in seinen Lehrgängen in <strong>Bonn</strong> ausgebildet<br />
worden.<br />
Der BTV 1860 hatte 1872 den Mut, als ganz junger Verein<br />
zum IV. Deutschen Turnfest nach <strong>Bonn</strong> einzuladen. Es wurde<br />
ein Fiasko. Die Hofgartenwiese durfte nicht benutzt werden.<br />
Auf dem Venusberg musste ein provisorischer Festplatz entwaldet<br />
werden, auf dem 33 Barren, 33 Recks und anderes<br />
VOR 1908<br />
Gerät Platz fanden. Ein Festzug konnte wegen wolkenbruchartigen<br />
Regens erst mit mehrstündiger Verspätung beginnen.<br />
An einem anderen Tag führte Dauerregen zum Abbruch<br />
der Wettkämpfe. Die Folgen waren ein finanzielles Defizit<br />
und trübe Erinnerungen der knapp 4000 Gäste, darunter<br />
englische Turner, die erstmals Keulenschwingen in Deutschland<br />
vorführten und im Steinstoßen glänzten.<br />
Wassersport hat am Rhein eine lange Tradition. Zwischen<br />
Erster und Zweiter Fährgasse gab es seit 1818 einen von<br />
Oberbürgermeister Windeck eingerichteten Schwimmplatz,<br />
der später in die Gronau verlegt wurde. Eine eigene<br />
Badeanstalt baute sich die Universität 1826 in Beuel unter<br />
dem Rektorat von August Wilhelm von Schlegel. Dann<br />
bekam <strong>Bonn</strong> 1905 mit dem Viktoriabad sein erstes Hallenbad.<br />
Sofort bildete sich der <strong>Bonn</strong>er Schwimmverein, der<br />
Schwimmklub Salamander folgte 1909.<br />
Rudern ist mit dem <strong>Bonn</strong>-Beueler Ruderclub seit 1865<br />
nachgewiesen. Die Auflösung des Vereins führte 1882 zur<br />
Gründung des <strong>Bonn</strong>er Ruderclubs. Das schwimmende<br />
Bootshaus nebst drei Vierern und einem Zweier zog über<br />
den Rhein an die Erste Fährgasse. Keimzelle des Schülerruderns<br />
war der Gymnasial-Ruderverein am Königlichen<br />
Gymnasium, dem heutigen Beethoven-Gymnasium. Zur<br />
Gründung 1895 steuerte Kaiser Wilhelm II. 2000 Mark bei.<br />
Der Akademische Ruder-Club Rhenus, im Mai 1890 gegründet,<br />
gilt als die älteste akademische Ruderverbindung<br />
Deutschlands.<br />
Der erfogreiche Sechser-Kunstreigen des Radtouristenvereins 1898 in den zwanziger Jahren Foto: Archiv GA<br />
100 Jahre SSB <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
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