anfänge - Stadtsportbund Bonn eV
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VOR 1908<br />
Auch kraftstrotzende Muskelmänner waren vor der<br />
Jahrhundertwende aktiv. 1894 wurde der Athleten-Verein<br />
Eiche gegründet. Im <strong>Bonn</strong>er Norden formierte sich<br />
1899 die <strong>Bonn</strong>er Athleten-Gesellschaft. In Kessenich<br />
gab es seit 1901 den Turn- und Stemmclub, der später in<br />
ASV Siegfried <strong>Bonn</strong>-Süd umgetauft wurde. Unter dem<br />
Namen wurde er weit über die Rheinlande berühmt.<br />
Um 1880 rieben sich die <strong>Bonn</strong>er verwundert die Augen.<br />
Englische Studenten hatten mit ihren Zweirädern ein bis<br />
dahin unbekanntes Fortbewegungsmittel mitgebracht.<br />
Erste „Fahrstunden“ für gut betuchte Bürgersöhne gab<br />
es im Hofgarten. 1883 wurde der Rad- und Rollsport-<br />
Verein gegründet, der damit einer der ältesten Radsportvereine<br />
Deutschlands ist.<br />
Auch Hockey kam aus England an den Rhein. Das allererste<br />
Spiel auf deutschem Boden soll 1896 in <strong>Bonn</strong><br />
stattgefunden haben. Englische Internatsschüler des<br />
Godesberger Pädagogiums gegen das <strong>Bonn</strong>er Königliche<br />
Gymnasium lautete die Paarung. Mangels Masse<br />
schlief der Spielverkehr wieder ein. 1903 wurde dann<br />
der <strong>Bonn</strong>er Hockey-Club gegründet.<br />
Montgolfieren sollen in den Urzeiten des Luftsports<br />
schon 1784 in <strong>Bonn</strong> aufgestiegen sein. Verbürgt ist,<br />
dass im Februar 1905 am Godesberger Gaswerk erstmals<br />
ein Freiballon seine Reise aufnahm. Am <strong>Bonn</strong>er<br />
100 Jahre SSB <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
Gaswerk stieg im März 1908 ein Ballon mit dem Namen<br />
„Rhein“ auf.<br />
Heute kaum vorstellbar, welchen Eislauf-Boom es<br />
einmal in <strong>Bonn</strong> gab. „Die städtischen Eisplätze in der<br />
Gronau, dem Adolfsplatz und vor dem Arndthaus waren<br />
stark besucht“, schrieb der General-Anzeiger im Januar<br />
1908. „Auf dem Sportplatz des <strong>Bonn</strong>er Eisklubs herrschte<br />
in den Nachmittagsstunden gleichfalls ein reges<br />
Treiben.“ Auch Königliche Hoheit Prinzessin zu Schaumburg-Lippe<br />
„erschien gegen vier Uhr, um dem Eislauf<br />
obzuliegen“. Den Anstoß hatte im Winter 1879 ein<br />
Professor der Landwirtschaftlichen Hochschule gegeben,<br />
der den Mühlenweiher der Poppelsdorfer Brauerei<br />
entsprechend herrichten ließ. Noch besser machte es<br />
der Verein für Körperpflege, ein Vorläufer des SSB. Aus<br />
dem städtischen Rohrnetz wurde der Arndtplatz<br />
bespritzt und als Eisbahn der Schuljugend kostenlos zur<br />
Verfügung gestellt. Das wiederum animierte den 1880<br />
gegründeten <strong>Bonn</strong>er Eisklub (BEC), auf dem Gelände an<br />
der Reuterstraße jeden Winter eine prächtige Eisfläche<br />
anzubieten. 1895 gab es dort Deutsche Meisterschaften<br />
im Schnelllauf und im Eiskunstlauf, und 1905 gar Europameisterschaften<br />
im Eiskunstlauf. Mit Ausbruch des<br />
Ersten Weltkrieges verschwand der Winterzauber. Der<br />
BEC kam in Zahlungsschwierigkeiten, löste sich auf und<br />
vermachte seine Anlage der Stadt <strong>Bonn</strong>.<br />
GA<br />
Steherrennen lockten in den Nachkriegsjahren tausende <strong>Bonn</strong>er in das ehemalige Poststadion mit seinem Beton-Oval<br />
Foto: Archiv GA