anfänge - Stadtsportbund Bonn eV

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22 ANFÄNGE Gehör zu verschaffen, wurde die Bildung eines Sportforums angeregt. Um Grundsätzliches ging es im März 1995. Stadtsportbund und Vertreter der Vereine beratschlagten über neue „Richtlinien für die Sportförderung der Stadt Bonn“. Fundamentale Änderungen waren nicht erwünscht, da die Stadt „über ausgezeichnete Sportförderung verfügt“, wie es im Protokoll heißt. Aber angesichts der klammen Kassen sollte geprüft werden, ob es Möglichkeiten finanzieller Einsparungen ohne wesentliche Einschränkungen der Vereinsarbeit gebe. Kuchen essen, ohne ihn anzuschneiden. Fazit: Es sollte geprüft werden, ob nicht die Stiftung der Sparkasse verstärkt den Übungsbetrieb fördern könne. Auf jeden Fall sollte stets der Breitensport Schwerpunkt der städtischen Sportförderung sein, nicht der Hochleistungssport. Ausdrücklich: „Keine finanziellen Schranken für Jugendliche.“ Die Stadtverwaltung brachte einen weiteren Sparvorschlag ins Spiel. Es sollte geprüft werden, „ob Verwaltungsaufgaben vielleicht sogar besser von Organen der Selbstverwaltung des Sports wahrgenommen werden können“. Allerdings wusste man vor 13 Jahren auch, „dass mit einer ehrenamtlichen Besetzung ein solches Projekt nicht bewältigt werden kann. Voraussetzung ist der Einsatz qualifizierter hauptamtlicher Kräfte, eine dies ermöglichende Finanzausstattung (auch seitens der entlasteten Stadt)“. 100 Jahre SSB Bonn e.V. te damals Wilhelm Koch. Der Vorsitzende des Bonner Turnvereins 1860 plädierte für einen Runden Tisch, mit dem Stadtsportbund als zentraler Anlaufstelle. Agieren statt reagieren lautete sein Motto: „Das setzt jedoch voraus, dass die Stadt die Sorgen und Probleme der einzelnen Vereine auch kennt.“ Deutlich die Kritik in einem Kommentar des General-Anzeigers: „Die Interessenvertretung der Bonner Vereine wird kaum wahrgenommen und schläft, so scheint es, den Schlaf des Gerechten. Das mag nicht einmal so sehr die Schuld der gewählten Vertreter sein. Die Vereine zollen dem SSB offenkundig Desinteresse.“ Zur Mitgliederversammlung des SSB im Mai in der Sparkasse am Friedensplatz kamen rund 120 Vereinsmitglieder, so viele wie nie zuvor. In ihrer Rede über „grundsätzliche Fragen der künftigen Bonner Sportpolitik“ verteidigte die Oberbürgermeisterin und künftige Verwaltungschefin die Kürzungen im Sportbereich. Mit etwa zehn Prozent sei der Sport nur „minimal gerupft“ worden. Die städtischen Zuschüsse für jugendliche Mitglieder seien nicht angetastet worden. Es sei sicher, dass weitere Sparkonzepte greifen müssten, machte Bärbel Dieckmann deutlich, dass von der Stadt keine Wunderdinge zu erwarten seien. Auch die Einführung von Benutzungsgebühren für Sportstätten wollte sie nicht ausschließen. Städtische Sportförderung solle keinesfalls abgebaut werden. Aber: „Das Ziel muss Konzentration und Gewichtung sein.“ Zwar habe man ein großes Interesse daran, dass in Bonn Leistungssport betrieben werde. Doch habe die finanzielle Förderung hier ihre Grenzen. Alles bestens? Mitnichten. „Unsere Vereine haben bisher nicht laut genug ihre Ansprüche geltend gemacht“, klag- ☞
Ehrenamtlichkeit in Bonner Sportvereinen: 423 Sportvereine und Betriebs- Sportgemeinschaften mit 79165 Mitglieder, 3000 ehrenamtliche Mitarbeiter, das sind 15000 Stunden pro Woche ehrenamtliches Engagement, 60000 Stunden pro Monat, 720000 Stunden im Jahr Foto: Ronald Friese ANFÄNGE xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxx 100 Jahre SSB Bonn e.V. 23
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