Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9
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Die Strahlkraft<br />
der Marke „<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>.“<br />
Von Wolf Schneider<br />
Ob wir noch das Land der Dichter und Denker<br />
sind, darüber kann man verschiedener Meinung<br />
sein; unbestreitbar sind wir das Land der Erfinder,<br />
der Tüftler, der <strong>Ing</strong>enieure, der Facharbeiter, die die<br />
besten Autos, die begehrtesten Maschinen der Welt bauen<br />
und das „Made in Germany“ zum Inbegriff aller irdischen<br />
Zuverlässigkeit erhoben haben.<br />
Wer dieses grandiose Markenzeichen abschaffen oder<br />
auch nur verändern wollte, würde eine ungewöhnliche<br />
Dummheit begehen. Namen sind Signale, der Name<br />
ESSAY<br />
Coca-Cola ist weit mehr wert als das Produkt, und nie<br />
könnten Gucci und Armani es überleben, wenn sie sich<br />
in Smith und Schulze umbenennen müssten.<br />
So darf man staunen, dass die deutsche Kultusministerkonferenz<br />
dem wichtigsten Menschen hinter dem „Made<br />
in Germany“, dem <strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>., seinen Namen aberkennen<br />
wollen. „Master of Science“ soll er in Zukunft heißen, der<br />
Reform zuliebe, die die Wissenschaftsminister von 29 europäischen<br />
Staaten 1999 in Bologna beschlossen haben.<br />
Die Reform ist ja durchaus vernünftig, alle akademischen<br />
Abschlüsse soll sie international vergleichbar machen,<br />
und alle deutschen Universitäten ziehen mit. Nur: Dass<br />
zusammen mit der Einführung des Master of Science der<br />
deutsche Titel <strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. verschwinden soll, das wurde in<br />
Bologna gar nicht verlangt.<br />
Und so fordert die TU 9 (der Zusammenschluss der<br />
neun größten Technischen Universitäten Deutschlands)<br />
ebenso wie der Verband deutscher Universitätsprofesso-<br />
Auch das Tsunami-Frühwarnsystem<br />
ist deutsche <strong>Ing</strong>enieurarbeit:<br />
Federführend ist das GeoForschungs-<br />
Zentrum (GFZ), Potsdam.<br />
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