24.11.2012 Aufrufe

Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9

Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9

Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der „Windenergiepapst“ Ulrich Hütter machte<br />

sich den Wind zuallererst für die Fortbewegung<br />

zunutze: Er war begeisterter Segelflieger und<br />

konstruierte während seines Maschinenbaustudiums in<br />

den 1930er-Jahren an der TH Wien in seiner Freizeit ein<br />

richtungsweisendes Segelflugzeug. Auf Einladung des<br />

Segelflugpioniers Wolf Hirth wechselte Hütter an die<br />

TH Stuttgart, beendete dort sein Studium und arbeitete<br />

gleichzeitig im Hirth’schen Betrieb als Konstrukteur.<br />

1939 erhielt Hütter einen Ruf als Dozent an die <strong>Ing</strong>enieurschule<br />

in Weimar, wo er ab 1940 auch für die Ven-<br />

Ulrich Hütter<br />

1910 bis 1990<br />

DIPLOM-INGENIEURE IM PORTRÄT<br />

timotor GmbH Windenergieanlagen von 5 bis 50 kW<br />

Leistung konstruierte. Während dieser Zeit wandte er<br />

weltweit als Erster die Grundsätze der Flugzeug-Aerodynamik<br />

auf Rotorblätter von freifahrenden Turbinen, also<br />

Windturbinen, an. 1942 wurde Hütter an der TH Wien<br />

mit einer Arbeit über die Grundlagen von Windkraftwerken<br />

zum Dr. rer. techn. promoviert. Seine darin entwickelte<br />

Theorie zur Nutzung der Windenergie hat bis<br />

heute Bestand.<br />

Nach dem Krieg widmete sich Hütter ausschließlich der<br />

Windkraft und konstruierte 1957 für die Studiengesellschaft<br />

Windkraft eine 100-kW-Windenergieanlage, die<br />

StGW-34, deren drehbare Flügel erstmals aus Glasfaserverbundwerkstoffen<br />

erstellt wurden; ein Werkstoff, den<br />

Hütter aus dem Segelflugzeugbau kannte. Die Anlage gilt<br />

als Meilenstein der Geschichte der Windenergienutzung<br />

und als Urmuster aller modernen freifahrenden Turbinen.<br />

Hütter wurde 1959 außerordentlicher Professor und<br />

1965 ordentlicher Professor an der TH Stuttgart. 1977<br />

erhielt er als dritter Wissenschaftler den bedeutenden<br />

Aachener und Münchener Preis für Technik und angewandte<br />

Naturwissenschaften.<br />

Ulrich Hütter starb 1990 in Kirchheim/Teck. t<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!