Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9
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DIPLOM-INGENIEURE IM PORTRÄT<br />
Neben seinen Leistungen in Forschung und Lehre<br />
– auf dem Feld der Thermodynamik und<br />
Kälteforschung – war es vor allem seine aufrechte<br />
Werthaltung, die Rudolf Plank auszeichnete. 1926 hatte<br />
er das Kältetechnische Institut der Technischen Hochschule<br />
Karlsruhe gegründet, das unter seiner Führung<br />
Weltruhm erlangte. Von 1930 bis 1931 war er erstmals<br />
Rektor der TH Karlsruhe, gründete 1936 das Reichsinstitut<br />
für Lebensmittelfrischhaltung (seit 2008 Max-Rubner-Institut<br />
– Bundesforschungsinstitut für Ernährung<br />
und Lebensmittel). 1939 aber legte Rudolf Plank alle seine<br />
Ämter nieder. Die Begründung für diesen konsequenten<br />
Schritt findet sich noch heute in seiner Personalakte<br />
im Universitätsarchiv: „Der von mir besonders schmerzlich<br />
empfundene Niedergang der Hochschule veranlaßte<br />
mich im Frühjahr 1939 bei dem Badischen Ministerium<br />
des Kultus und Unterrichts um Entlassung aus dem<br />
Staatsdienst zu bitten.“ Erst als er beim Wiederaufbau der<br />
universitären Strukturen gebraucht wurde, kehrte Plank<br />
zurück, wurde – auch dank seines politisch untadeligen<br />
Rufs – erster Rektor der TH Karlsruhe nach dem Krieg.<br />
Rudolf Plank gilt als Begründer der wissenschaftlichen<br />
Kältetechnik und wird gern als „Kältepapst“ bezeichnet.<br />
42<br />
Rudolf Plank<br />
1886 bis 1973<br />
Ab 1903 studierte er zunächst in seiner Geburtsstadt<br />
Kiew und anschließend am Polytechnischen Institut für<br />
Maschinenbau in Sankt Petersburg. 1905 ging er an die<br />
Königlich Sächsische Technische Hochschule Dresden,<br />
wo er 1909 bei Richard Mollier promovierte und 1911<br />
über Wärme- und Elastizitätslehre habilitiert wurde.<br />
Nach zwei Jahren in der Wirtschaft (als <strong>Ing</strong>enieur für Kältemaschinen<br />
bei Borsig, Berlin) wurde er als Professor<br />
für Wärmelehre nach Danzig berufen. Während des Ersten<br />
Weltkriegs führte er zunächst umfangreiche Versuche<br />
zur langfristigen Frischhaltung von Lebensmitteln durch,<br />
bevor er zur Luftschiffbau-Firma Schütte-Lanz wechselte,<br />
um 1918 als Professor an die Technische Hochschule<br />
Danzig zurückzugehen.<br />
Ab 1925 hatte Rudolf Plank eine Professur für Technische<br />
Thermodynamik und Kältetechnik an der TH Karlsruhe<br />
inne. Neben seinen Standardwerken zu diesen Themen<br />
spiegelt die Liste seiner Veröffentlichungen eine weitere<br />
Leidenschaft des hochgebildeten Multitalents wider: Er<br />
übertrug russische und französische Gedichte ins Deutsche.<br />
Vielfach geehrt – unter anderem mit dem Großen<br />
Verdienstkreuz der Bundesrepublik und der Dechema-<br />
Medaille – starb Rudolf Plank 1973 in Ettlingen. t