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Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9

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DIPLOM-INGENIEURE IM PORTRÄT<br />

Seine „allererste Ehrung“, erinnert sich Konrad Zuse<br />

in seiner Autobiographie, sei „die Verleihung eines Dr.-<br />

<strong>Ing</strong>. E.h. durch die Technische Universität Berlin“ gewesen.<br />

Das war 1956. Es folgten dann noch sieben weitere<br />

Ehrendoktorwürden, außerdem Ehrenprofessuren,<br />

Ehrenbürgerschaften, Ehrenmitgliedschaften, das Bundesverdienstkreuz<br />

mit Stern und Schulterband, zahllose<br />

Medaillen und Awards sowie der Werner-von-Siemens-<br />

Ring, den der <strong>Ing</strong>enieur „als vielleicht größte Auszeichnung“<br />

empfand.<br />

Das Lebenswerk des gebürtigen Berliners erfuhr so eine<br />

Anerkennung, die ihrem Gegenstand nur angemessen<br />

war: Zuse hat den Computer erfunden, den ersten funktionsfähigen<br />

(und dann viele andere) gebaut und die erste<br />

höhere Programmiersprache erschaffen. Der Erfinder<br />

kann so mit Recht für sich in Anspruch nehmen, die Basis<br />

einer der mächtigsten Säulen errichtet zu haben, auf denen<br />

unsere Gegenwartszivilisation ruht.<br />

Womit beginnt gemeinhin eine <strong>Ing</strong>enieurkarriere? Richtig,<br />

mit dem klassischen Metallbaukasten, der schon<br />

im kleinen Konrad die Begeisterung fürs Mechanische<br />

weckt. Mit 16 kennt Knabe schließlich keinen anderen<br />

Berufswunsch mehr als den des <strong>Ing</strong>enieurs. Der führt ihn<br />

32<br />

Konrad Zuse<br />

1910 bis 1995<br />

nach dem humanistischen Abitur zuerst zum Studium<br />

des Maschinenbaus an die Technische Hochschule Charlottenburg<br />

zu Berlin, später zur Architektur und schließlich<br />

zum <strong>Dipl</strong>omabschluss im Bauingenieurwesen.<br />

Das anschließende berufliche Intermezzo als Statiker bei<br />

den Berliner Henschel-Flugzeugwerken währt nur kurz.<br />

1935 beschließt Zuse allen Ernstes und ohne jeglichen<br />

theo retischen Ballast, Computererfinder zu werden und<br />

bezieht – nein, keine Garage wie seine Nachfolger im<br />

Geiste, sondern das elterliche Wohnzimmer. Dort konstruiert<br />

er zusammen mit Freunden den mechanischen<br />

Speicher und das Gleitkomma-Rechenwerk – die Seele<br />

des ersten deutschen Digitalrechners. Der funktioniert<br />

noch vollständig mechanisch und entsprechend unzuverlässig.<br />

Dem Z1 folgt 1939 ein Nachfolger namens Z2. Zuse arbeitet<br />

zu dieser Zeit für die Sonderabteilung F bei den<br />

Henschel-Flugzeugwerken (Spezialgebiet Torpedos,<br />

Boden-Luft-Raketen). Der Z2 entsteht in der Freizeit,<br />

arbeitet mit elektromagnetischen Relais und erschließt<br />

Subventionen durch die Deutsche Versuchsanstalt für<br />

Luftfahrt. Nebenbei gründet Zuse mitten im Krieg die<br />

„Zuse <strong>Ing</strong>enieurbüro und Apparatebau Berlin“. Z1, Z2

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