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Glückwunsch, Dipl.-Ing.! - TU9

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DIPLOM-INGENIEURE IM PORTRÄT<br />

Als Edmund Rumpler 1921 mit dem Entwurf zu einem<br />

1000-PS-Flugzeugmotor an der Technischen Hochschule<br />

Charlottenburg zum Dr.-<strong>Ing</strong>. promoviert, hat er bereits<br />

eine außerordentliche Karriere als Unternehmer und Erfinder<br />

hinter sich: Der gebürtige Wiener war bei den Adler<br />

Fahrradwerken in Frankfurt am Main bereits zum (Automobil-)Chefkonstrukteur<br />

aufgestiegen, als er 1906 sein<br />

eigenes Büro gründet. 1908 entsteht die Edmund Rumpler<br />

Luftfahrzeugbau, die erste deutsche Flugzeugfabrik,<br />

mit Sitz in Berlin. Im gleichen Jahr beginnt der <strong>Ing</strong>enieur<br />

mit der Produktion eines Achtzylinder-Flugzeugmotors,<br />

einer Eigenkonstruktion mit dem schönen Namen Aeolus.<br />

1910 erwirbt Rumpler vom österreichischen Konstrukteur<br />

Igo Etrich die Lizenz für Bau und Vertrieb eines<br />

Flugzeugs: Die Rumpler-Taube bricht in der Folge einen<br />

Weltrekord nach dem anderen. Nun beginnt der <strong>Ing</strong>enieur<br />

mit der Konstruktion von Wasserflugzeugen, bis der<br />

Erste Weltkrieg ganz andere Prioritäten setzt.<br />

Nach dem Krieg will Rumpler mit Großflugbooten eine<br />

Transatlantik-Linie einrichten. Dies lässt sich ebenso wenig<br />

realisieren wie der weitere Bau von Flugzeugen, den<br />

die Siegermächte untersagen. Rumpler sattelt auf Automobilbau<br />

um. Seine Auto- und Apparate-Versuchsbau<br />

44<br />

Edmund Rumpler<br />

1872 bis 1940<br />

GmbH baut ein Fahrzeug, das seinerzeit revolutionär<br />

wirkte und heute noch die Besucher des Deutschen Museums<br />

in Staunen versetzt: den berühmten Rumpler-<br />

Tropfenwagen. 1921 wird das erste Stromlinienauto der<br />

Geschichte vorgestellt. „Geringsten Brennstoffverbrauch<br />

und größten Wirkungsgrad“ schreibt Rumpler dem skurril<br />

anmutenden Gefährt zu. Der Konstrukteur erreichte<br />

in der Tat einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,28 – was<br />

dem eines Opel Vectra entspricht. Auch mit Mittelmotor<br />

und Einzelradaufhängung war der Sechszylinder seiner<br />

Zeit voraus. Ein wenig zu weit: Die Fachwelt war begeistert,<br />

die Kunden nicht. 1925 wurde der letzte Tropfenwagen<br />

gebaut. Später setzten die Nazis Rumplers Höhenflügen<br />

wegen seiner jüdischen Herkunft ein Ende. Bis zu<br />

seinem Tod betrieb der geniale <strong>Ing</strong>enieur noch ein kleines<br />

Konstruktionsbüro in Berlin-Charlottenburg. t

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