Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

14Der Kontext des Naga-Kuki-Konfliktsin ManipurManipur liegt im Süden von Nordostindien und grenzt andrei weitere indische Bundesstaaten (Nagaland, Assam undMizoram) sowie an Myanmar (auch Burma). Der auch als„Elefantenohr“ Indiens bezeichnete Nordosten hebt sich geographisch,politisch und ethnisch von den anderen LandesteilenIndiens ab. Er liegt weiter entfernt von Delhi als vonRangoon oder Hanoi, ist vom indischen Subkontinent durchBangladesh getrennt und nur durch einen schmalen Landstrichzu erreichen. Der Bundesstaat ist die Wiege zahlreicherUnabhängigkeitsbewegungen gegen den indischen Staat undist in den letzten Jahren als Umschlagplatz für Heroin ausdem „goldenen Dreieck“ (der Grenzregion zwischen Myanmar,Laos und Thailand) in die Schlagzeilen geraten.Manipurs Gesamtfläche beläuft sich auf 22.000 km², wovonein Großteil aus Bergland und Hügeln besteht. Die HauptstadtImphal liegt in dem nach ihr benannten Imphaltal, dasnur 10% der Gesamtfläche des Landes ausmacht, in dem aberein Drittel der Gesamtbevölkerung – immerhin rund 1,2Millionen Menschen – lebt. Die übrige Bevölkerung verteiltsich auf die umliegenden Berge.Die zahlenmäßig wichtigste Bevölkerungsgruppe im Talund in ganz Manipur stellen die Meiteis, die als Hindus denGott Vishnu anbeten und somit auch Vaishnaviten genanntwerden. Die Bergbevölkerung hingegen besteht in ersterLinie aus Nagas, die wiederum in zahlreiche Stämme mitunterschiedlichen Dialekten und unterschiedlichen Traditionenunterteilt sind. Ursprünglich Anhänger animistischerReligionen, kamen die Nagas in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts unter den Einfluss des Christentums. Man