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Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

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Die Geschichte des Dorfes Kaimai33Dorfbewohner überzeugt, dass potentielle Angreifer nicht ausder eigenen Gegend stammen, sondern „<strong>von</strong> außen“ oder dasszum<strong>in</strong>dest die Befehlshaber „<strong>von</strong> außen“ kommen.E<strong>in</strong> anderer wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung desFriedens waren die traditionellen Dorfräte der Nagas undKukis, die es als ihre Aufgabe ansahen, den Dialog zwischenden Gruppen im Interesse des Dorfes aufrecht zu erhalten.Tatsächlich trugen Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n und Zugehörigkeitsgefühlsowie der Wunsch, das eigene Land vor Zerstörung zubewahren, <strong>in</strong> großem Maße dazu bei, das Dorf vor Gewalt zuschützen, obwohl die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>en Ausbruch<strong>von</strong> Gewalt durch Ungleichheiten und Spannungen zwischenNagas und Kukis durchaus gegeben waren.Viele der älteren Bewohner er<strong>in</strong>nern sich noch daran, wasihre Familien während des zweiten Weltkrieges erleidenmussten, als <strong>in</strong> Manipur Entscheidungsschlachten zwischenJapanern und Alliierten ausgefochten wurden. Sie waren entschlossen,nicht erneut solche Grausamkeit <strong>in</strong> ihrem Lebenzuzulassen. Der sechzig Jahre alte Ngamripou erzählte unsfolgende Geschichte:„Ich b<strong>in</strong> vor ungefähr vierzig Jahren <strong>in</strong> dieses Dorf gekommen.Ich habe vier Söhne und e<strong>in</strong>e Tochter, die alle verheiratet s<strong>in</strong>d, undich habe 30 Enkelk<strong>in</strong>der. Während des Krieges mit Japan war ichnoch kle<strong>in</strong>, aber ich er<strong>in</strong>nere mich, wie ich Hühnerköpfe aufsammelte,kochte und aß. Wenn die Briten Ziegen schlachteten,überließen sie uns die Köpfe, die wir aßen. Als ich nach Kaimaikam, lebten ungefähr 16 Naga-Familien im Dorf, später waren es50, und heute s<strong>in</strong>d es 25, da 25 Familien an die Grenze zu Assamgezogen s<strong>in</strong>d.Während der Kämpfe <strong>von</strong> 1992 bemerkte ich e<strong>in</strong>es Nachts, dassunser Haus umstellt war und dachte, jetzt ist es aus. Zwei me<strong>in</strong>erEnkel schliefen im Haus. Ich wollte sie unbed<strong>in</strong>gt schützen,

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