Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

Der Kontext des Naga-Kuki-Konflikts in Manipur17„Nagalim“ (Greater Nagaland) angeschlossen und verstandensich immer als Teil der Naga-Unabhängigkeitsbewegung.Dies sollte bald zu Spannungen zwischen den ansonstenfriedlichen Nagas und Meiteis führen.Ende der Achtziger und in den frühen Neunzigern gründetensich erste Kuki-Rebellen-Gruppen, wie die „Kuki NationalFront“ (KNF), die „Kuki Independent Army“ (KIA),und die „Kuki Defence Force“ (KDF) und andere. Wie schondie Nagas machten nun auch die Kukis ihre Identität zumZentrum ihrer Forderung nach einem eigenen „Homeland“– Kukil, Kukigam oder Kukiland genannt –, eine Forderung,die sie sowohl an den indischen Staat als auch an ihre Naga-Landsleute richteten, deren Rebellengruppen sich in zahlreichenLandstrichen inzwischen selbst zu „Wächtern“ ernannthatten. Nicht nur fürchteten die Kukis, als Minderheit gesellschaftlichnoch mehr an den Rand gedrängt zu werden, wenndie Nagas mit ihren Forderungen nach einem unabhängigenNagalim Erfolg hätten, sie wollten auch eine Beteiligung ander ökonomischen und sozialen Macht der Nagas, die diesein ihren Augen besaßen. Der über lange Zeit angestaute Unmut,zu den Unterprivilegierten der Gesellschaft zu gehören,machte sich Luft und verschärfte die Spannungen noch.Angesichts der gewachsenen Zahl von Akteuren imKampfgeschehen änderten sich auch die Spielregeln. DieFraktionen der Nagabewegung „National Socialist Councilof Nagaland“ (NSCN) – NSCN-IM und NSCN-K – zum Beispielgriffen nach alter Stammestradition keine Frauen undKinder an, doch das galt nicht unbedingt für die neu hinzugekommenenGruppen.