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Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

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Ethnische Konflikte27ist die Er<strong>in</strong>nerung an die Gewalt noch präsent, und die Veränderungenim Leben der Menschen, die dieser Konflikt mitsich brachte, werden vermutlich andauern. Zahlreiche Dörfer,die zuvor multi-ethnisch waren und <strong>in</strong> denen sogar – wennauch nicht oft – <strong>in</strong>terkulturelle Hochzeiten stattgefundenhatten, s<strong>in</strong>d heute re<strong>in</strong>e Naga- oder Kukidörfer. D ort, woweiterh<strong>in</strong> beide Ethnien zusammenleben, existiert e<strong>in</strong>e unsichtbareGrenze im Dorf, die aufs Genauste respektiert wird.Zwar s<strong>in</strong>d die Beziehungen zwischen beiden Gruppen nichtvöllig abgebrochen, doch das soziale und kulturelle Leben istweitgehend getrennt organisiert. Die meisten Erwachsenen(und manchmal sogar K<strong>in</strong>der) s<strong>in</strong>d sich ihrer jeweiligen Identitätsehr wohl bewusst. Bei beiden Gruppen existiert e<strong>in</strong>e klareund fest im Denken verankerte Vorstellung <strong>von</strong> „dort“ und„hier“ und „wir“ und „die“. Oberflächlich betrachtet herrschtFrieden, und das Leben verläuft für Nagas und Kukis wieder<strong>in</strong> normalen Bahnen. Doch wie so oft trügt der oberflächlicheFrieden. Viele Probleme s<strong>in</strong>d nach wie vor nicht gelöst, zumalder Naga-Konflikt mit dem <strong>in</strong>dischen Staat trotz der Waffenruheauch weiterh<strong>in</strong> aktuell ist.Kirche und Geme<strong>in</strong>schaftBei aller Unterschiedlichkeit haben Nagas und Kukis auchviele Geme<strong>in</strong>samkeiten und s<strong>in</strong>d über die Jahre aufgrund<strong>in</strong>terkultureller Hochzeiten und nachbarschaftlicher Beziehungenenge B<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>gegangen. E<strong>in</strong>e dieser Geme<strong>in</strong>samkeitenist die Bedeutung der Kirche im Alltag derMenschen. Das Christentum kam im späten neunzehntenJahrhundert nach Manipur. Zunächst g<strong>in</strong>g die Christianisierungnur schleppend voran. 1901 zählten die 1894 nach Manipurgekommenen Missionare gerade e<strong>in</strong>mal acht Christenzu ihrer Geme<strong>in</strong>de. Die damalige Volkszählung ergab e<strong>in</strong>eZusammensetzung der Bevölkerung aus 60% H<strong>in</strong>dus, 36%Anhängern <strong>von</strong> Naturreligionen und 4% Muslimen. Bei

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