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Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

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54Die Rolle der Kirche„Wenn ich ehrlich se<strong>in</strong> soll, muss ich sagen, dass die Kirche versagthat und ihre Verantwortung ihren Geme<strong>in</strong>den gegenüber nichterfüllt hat. 90% der Nagas s<strong>in</strong>d Christen. Die Kirche ist die stärksteund anerkannteste Institution <strong>in</strong> Manipur. Die Landesregierungkann ohne die Zustimmung der Kirche nicht regieren. 75% derEntwicklungsprojekte <strong>in</strong> Manipur verdanken wir der Kirche, dienicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle, aber e<strong>in</strong>e starke personelle Machtdarstellt. Doch die Kirchenoberen haben offenbar nicht verstanden,warum die Berl<strong>in</strong>er Mauer gefallen ist, wer sie zu Fall gebracht undden Lauf der Geschichte verändert hat ... Sie haben nicht verstanden,dass diese Menschen ihre Kraft für ihre politische Arbeit ausdem Christentum schöpften. Wer ist verantwortlich für die positivenVeränderungen der politischen Situation <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika? Menschen,die ihre Kraft aus dem Christentum schöpften. Wer hat dieApartheid <strong>in</strong> Südafrika beendet? Menschen, die <strong>von</strong> der christlichenLehre durchdrungen waren und die Kirche selbst. Die Kirchenführerder Nagas müssen das erst noch verstehen. Sie haben nochihre Aufgabe <strong>in</strong> dieser Geschichte zu erfüllen. Wir sagen Frieden,Frieden, Frieden. Aber Frieden fällt nicht e<strong>in</strong>fach vom Himmel. Manmuss schon etwas dafür tun. Frieden bedeutet Stellung beziehen,offen auszusprechen, wer Recht hat und wer Unrecht. Ich weißnoch, wie die Dorfältesten vor 40 Jahren wollten, dass die Kirchesich für Gerechtigkeit und Frieden e<strong>in</strong>setzt. So kam auch der letzteWaffenstillstand zustande. Die Lage war wirklich kritisch. Unddennoch g<strong>in</strong>g die <strong>in</strong>dische Regierung auf das Anliegen der Kirchee<strong>in</strong> und akzeptierte den Vorschlag der Friedensmission. Heuteverstehen das die jungen Kirchenführer nicht. Die Kirche kümmertsich um alltägliche Belange, hat aber ihre eigentliche Rolle nichtverstanden.“So berechtigt diese Kritik auch se<strong>in</strong> mag, sie gibt nur e<strong>in</strong>eSeite der Geschichte wieder. Während des Naga-Kuki-Konfliktes<strong>in</strong> den frühen neunziger Jahren und danach war dieKirche sehr wohl <strong>in</strong> der Friedensarbeit engagiert. Auf unsererReise durch Manipur hörten wir <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teressanten

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