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Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

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26Ethnische KonflikteBeide Parteien beharren darauf, nichts mit Drogengeld undWaffenschmuggel zu tun zu haben, doch ist es offensichtlich,dass das Interesse an Moreh mit ihrer Bedeutung als Transitroutefür Drogen- und Waffenschmuggel zusammenhängt.Es gibt zahlreiche, sich widersprechende Geschichten undgegenseitige Schuldzuweisung. Zum Beispiel sollen laut Naga-Berichtendie Kukis im Mai 1992 den Nagas <strong>von</strong> Morehe<strong>in</strong>en Räumungsbefehl überbracht haben. Kukis wiederumbehaupten etwas ganz anderes: Am 12. Mai 1992 seien zweiKukis, Holkhojang Haokip und Lhunkhothang Tong Kholun,<strong>von</strong> Rebellen des NSCN-IM im Distrikt Chandel <strong>in</strong> der Nähe<strong>von</strong> Moreh getötet worden. Wenige Tage später wurde auchder Lehrer und Sozialarbeiter Onklet Haokip umgebracht.Für die Kukis ist der Sachverhalt klar:Sie wurden alle mitten im Kukiland umgebracht, wo dieNSCN-IM die Dreistigkeit besitzt, Steuern zu erheben. Wirhaben festgestellt, dass Mitglieder der Geme<strong>in</strong>de der Tangkhul-Naga<strong>in</strong> Moreh heimlich dem NSCN-IM zuarbeiten.Sie haben Informationen weitergegeben, NSCN-IM-Kadermit Munition versorgt und als „Steuere<strong>in</strong>treiber“ gearbeitet.Die Kukis haben nichts gegen die Tangkhul, aber solch e<strong>in</strong>Verhalten war nicht tolerierbar.Später ließen die Nagas das Kuki-Dorf Zoupi räumen.Beide Seiten behaupten, die jeweiligen Dorfbewohner nichtgewaltsam vertrieben zu haben. Doch die Realität ist e<strong>in</strong>eandere. Beiden Bevölkerungsgruppen wurde Gewalt angetan,und solche Räumungsbefehle haben die Situation sicherlichnoch aufgeheizt.Auch wenn seither mehr als e<strong>in</strong> Jahrzehnt vergangen istund man zum aktuellen Zeitpunkt – zum<strong>in</strong>dest was diesezwei Gruppen angeht – quasi <strong>von</strong> Frieden sprechen könnte,

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