Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

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30Ethnische Konfliktedringt, organisieren die Dörfer ihr Zusammenleben meistselbst. Wichtiger und unumgänglicher Entscheidungsträgerim Dorf ist beispielsweise der Naga Ho Ho, der traditionelleRat der Dorfälteren. Allerdings bedeutet „alt“ hier nichttatsächliches biologisches Alter, sondern zum Beispiel auchVerheiratetsein. Somit vertreten die Naga Ho Ho einenGroßteil der Bevölkerung, wenngleich es den tatsächlichAlten vorbehalten ist, Urteile auszusprechen.Während der traditionelle Rat für den Zusammenhalt derDorfgemeinschaft sorgt, fungiert die Kirche als überregionale,einende Institution. Sowohl in den Naga- als auch inden Kuki-Gesellschaften von Manipur spielen Kirche undGemeinde also eine Schlüsselrolle, was sie, wie wir sehenwerden, auch zu potentiellen Friedensakteuren macht.
31Die Geschichte des Dorfes KaimaiJedes Dorf, das angegriffen wurde oder in dessen NäheKämpfe stattfanden, hat seine eigene Geschichte zu erzählen:über den Beginn der Angriffe, über die Kämpfe, überTote und Verletzte, über misshandelte und vergewaltigteFrauen, über Vertreibung und Beschlagnahmung von Landund Besitz. Jede dieser Geschichten berichtet von Schmerzund Verlust, aber noch schlimmer als die Geschichten ansich sind die Folgen. Inder allgemeinen Atmosphärevon Angst undUnsicherheit wuchs dasMisstrauen gegenüberansonsten guten Nachbarn,und so gab es baldfast nur noch mono-ethnischeDörfer, wo zuvorNagas und Kukis miteinandergelebt hatten.Der dadurch eingekehrte„Frieden“ hatte in ersterLinie damit zu tun, dassIdentitätsfragen, die Teilder Konflikte gewesenwaren, im Alltag keineBedeutung mehr hatten.Einige Dörfer jedochvermochten es, währendder ganzen Zeit so etwas wie Ausgeglichenheit und Friedenaufrecht zu erhalten. Eines dieser Dörfer ist Kaimai.Historisch betrachtet ist Kaimai ein Naga-Dorf, das vormehr als einem Jahrhundert gegründet wurde. Am Anfanghatte das Dorf nur wenige Bewohner, und es gab Land in
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Seite 11 und 12: Gewaltprävention praktisch: Erfahr
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Seite 17 und 18: Der Kontext des Naga-Kuki-Konflikts
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