Erfahrungen von Dorfgemeinschaften in Nordost-Indien - Ziviler ...

Die Geschichte des Dorfes Kaimai41haben die Dorfältesten beider Gruppen nie den Kontakt zueinanderabgebrochen. Sie haben zusammen das Dorf regiertund für seine Entwicklung gesorgt. Dabei unterscheiden sichdie Regierungssysteme beider Gruppen erheblich. Bei denNagas ist zum Beispiel der Ältestenrat die höchste Instanz,wohingegen es bei den Kukis der Häuptling ist. Manchmalerschwert das den Dialog zwischen den Gruppen, aber wennes nur ein System gäbe, müssten Wahlen abgehalten werden,was in beiden Kulturen, vor allem aber bei den Kukis, nichtvorgesehen ist. Beide Gruppen wissen, dass es wichtig ist,existierende Strukturen und Traditionen aufrecht zu erhalten,dass eine Zusammenarbeit aber dennoch möglich seinmuss. Und so bemühen sie sich, die Interessen beider Bevölkerungsgruppenzu berücksichtigen. Nicht selten kommendabei, wie in den bereits erwähnten Geschichten, traditionelleMethoden der Streitschlichtung und Rechtsprechung zurAnwendung. Zum Beispiel muss jemand, der ein Vergehenbegangen hat, zur Strafe eine bestimmte Summe Geld zahlenoder ein Schwein hergeben.Aufgrund seiner Lage wird das Dorf oftmals von Rebellengruppenaller Schattierungen und politischen Zugehörigkeitenals Rastplatz genutzt. Die Dorfältesten wissen nur zugenau, was es bedeuten würde, wenn es im Dorf zu gewalttätigenAuseinandersetzungen käme. Die militanten Gruppenkönnen einen Ort im Handumdrehen in ein Schlachtfeldverwandeln. Selbstverständlich sind sich die Dorfältestenauch bewusst, welchen materiellen und vor allem symbolischenWert gemeinsame Veranstaltungen haben und dassPersonen mit Machtbefugnissen zur Eröffnung oder einfachals Zuschauer eingeladen werden, wie das erwähnte Beispielverdeutlicht.Ngamripous Geschichte zeigt, wie viele unterschiedliche„Zutaten“ in ihrer ganz speziellen „Mischung“ dazu beigetra-