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Dokumentation als PDF - Dialog der Generationen

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3Workshop I Alt für JungZusammenarbeit ist, um auch Konfl ikte mitzubekommen.Das funktioniert unterschiedlichgut. Bei den Freiwilligen funktioniert es oftgerade dann, wenn es zu Konfl ikten kommt,dass sie tatsächlich wie<strong>der</strong> auf uns zurückkommen.Wenn alles funktioniert, dann melden siesich oft nicht mehr. Bei den Einrichtungen o<strong>der</strong>Projekten, in die wir vermitteln, funktioniert esin beiden Fällen besser, dass wir eine Rückmeldungbekommen. Vielleicht gibt es was,was übertragbar ist o<strong>der</strong> was man vielleichtperspektivisch schaffen könnte?Edeltraud Schochert: Na ja, ich hatte schongesagt, dass die Freiwilligenagentur ein guterVermittler ist, nicht nur für Gastfamilien, son<strong>der</strong>nauch für an<strong>der</strong>e Senioren o<strong>der</strong> Freiwillige,die in den Projekten mitarbeiten. Da gibt es dasschon, <strong>als</strong>o die sind hinterher, dass die Projektverantwortlicheangefragt wird, haben sichMeier, Müller, Schulze, die sich bei uns gemeldethaben, bei Ihnen gemeldet und haben Siedie vermittelt? Ansonsten versuchen wir selberimmer den Kontakt durch Einladungen zu Veranstaltungenzu halten und auch durch Telefonateo<strong>der</strong> persönliche Gespräche. Wenn aberdurchaus jemand sagt: <strong>als</strong>o die Studenten sindbei mir nicht mehr willkommen, ich will nichtmehr, dann sagen wir danke schön und dannmuss eben neu gesucht werden.Teilnehmer: Ich will noch etwas zu dem Problemdes gegenseitigen Respekts sagen: Ichfi nde ja diesen Begriff Integration immer soein bisschen zwiespältig, weil man da immerein Stückchen aufgibt, ich fi nde die Begriffl ichkeit‚gegenseitiger Respekt’ besser. Das Kennenlernen, was Peter jetzt beschrieben hat,in <strong>der</strong> Familie o<strong>der</strong> in Deutschland bei Freundenund Freundinnen, das ist ganz wichtig.Die Gebräuche, wie leben wir, wie denken wir,welchen Zeitbegriff haben wir. Uns Deutschenunterstellt man immer wie<strong>der</strong>, wir sind diszipliniertusw. – gut. Man muss durch Begegnungnatürlich dann auch lernen, was gegenseitigerRespekt eigentlich ist. Das Beste ist, man gehtselber in das Land.Teilnehmerin: Sie hatten gesagt, sie waren ineiner Gastfamilie, demnach gibt es das Gastfamilien-Modelloffenbar schon an mehrerenStellen dieser Republik. Wie ist es denn dagelaufen, wenn Sie nicht in die Disko reingekommensind, o<strong>der</strong> irgendwelche Problemehatten? O<strong>der</strong> wenn es eine auslän<strong>der</strong>feindlicheSituation gab? Konnten Sie das mit Ihrer Gastfamiliebesprechen o<strong>der</strong> gab es irgendeine Artvon Ecke, wo man sich äußern konnte?Teilnehmer: Ich muss korrigieren, ich habe inMünster studiert und in Hamm, eine StundeFahrt, da wohnte die Gastfamilie. Das war übereine kirchliche Studentengemeinde organisiertworden, die mich zu dieser Familie geschickthat. Es gab keine Strategie für irgendwelcheAuseinan<strong>der</strong>setzungen innerhalb dieser Familie.Es passierte, dass <strong>der</strong> Student dann nicht mehrin diese Familie ging und <strong>der</strong> Kontakt abgebrochenwurde.Einer war dam<strong>als</strong> auch in einer Familie, in <strong>der</strong>es Probleme gab. Es gab einige Fragen von<strong>der</strong> Familie, die er nicht so gut gefunden hat,wie man in Afrika lebt usw., ob sie auf Bäumenwohnen, usw.. Das sind Fragen, die nicht mehrzeitgemäß sind. Er hat gesagt, dass er dort nichtmehr weiter sein kann, innerlich. In diesem Fallwurde das abgebrochen. Aber eine Strategie füreine Auseinan<strong>der</strong>setzung, wie man das Problemlösen könnte, das gab es nicht.Teilnehmerin: Welche Motive haben die Gastfamilien,Studenten aufzunehmen? Sie haben jaein ziemliches Potenzial an Gastfamilien - sinddiese Familien auch Mitglied im Verein?Edeltraud Schochert: Einige Gastfamiliensind auch Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe.Teilnehmerin: Aber die sind dann auch nurGastfamilien? O<strong>der</strong> machen sie auch bei an<strong>der</strong>enAktivitäten mit? Eigentlich will ich fragen,entspinnt sich da irgendwie im Laufe <strong>der</strong> Zeitnoch mehr?Edeltraud Schochert: Einige sind es schon.Zum Beispiel ist eine Frau dann zum Vorlesengekommen, <strong>als</strong>o hat in einem an<strong>der</strong>en Projektmitgemacht. Aber das sind sehr wenige. Eskonzentriert sich eigentlich auf die Aufnahmevon Studenten.Gisela Meinschenk: Das kommt in den Telefonaten,sie fragen nach unseren Kontaktadressen.O<strong>der</strong> sie rufen an, weil sie etwas gelesen habenund wollen nähere Informationen dazu, geradevor dem Weihnachtsfest. Die haben auch Enkelkin<strong>der</strong>,die würden sich vielleicht freuen.Teilnehmerin: Also ist die Motivation Mildtätigkeit?Edeltraud Schochert: Nein, ich denke, <strong>der</strong>Tenor ist meist die Bereitschaft zu helfen undden Studenten Unterstützung zu geben in <strong>der</strong>Zeit, wo sie von Zuhause weg sind.Irene Beyer: Also weniger Völkerverständigungo<strong>der</strong> <strong>der</strong>gleichen?Edeltraud Schochert: Ich frage nicht: MachenSie das wegen <strong>der</strong> Völkerverständigung? Siesagen, dass sie in <strong>der</strong> Zeit den Studenten hiereinen Aufenthalt geben wollen, damit sie sichwohl fühlen.Manche wünschen sich einen Studenten auseinem ganz konkreten Land, weil sie selberihre Sprachkenntnisse aufbessern wollen.Vielleicht waren sie schon in China, habendie Mentalität schon ein bisschen kennengelernt. An<strong>der</strong>e sagen wie<strong>der</strong>um, nein, diehabe ich schon gehabt, ich will jetzt jemandenvon woan<strong>der</strong>s haben. Das kann man entsprechendin <strong>der</strong> Presseinformation rüberbringen,aber meistens läuft das in persönlichen42Fachtag „Intergeneratives Lernen“ 201043

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